Auf der Suche nach der Roten Waldameise

Mit Erlaubnis der UNB machten sich am 11.03.2023 acht Mitglieder des NABU Dortmund auf, um den Bestand der Roten Waldameise (Formica rufa) im NSG Fürstenbergholz zu untersuchen. Die Rote Waldameise lebt in Staaten von bis zu zwei Millionen Ameisen und baut Nesthügel, die im Winter gut zu sehen sein müssten. Sie fressen zahlreiche Insekten (darunter auch Forstschädlinge wie Eichenwickler und Kiefernspanner), verbreiten Pflanzensamen, lockern den Waldboden und dienen selbst als Futter für viele Tiere, sodass sie einen wichtigen Bestandteil eines gesunden Waldes bilden.

Nachdem der Waldspaziergang bei herrlichem Winterwetter zunächst erfolglos bliebt, fanden wir doch noch nah beieinander liegend einige Nester. Sie wurden fotografiert, per GPS lokalisiert und der Nestdurchmesser und die Höhe gemessen. Die Nester befanden sich in sehr unterschiedlichem Zustand. Manche Nester wurden von Tieren (z.B. vom Grünspecht) bearbeitet und schienen kaum noch aktiv zu sein. Manche Nester zeigten bereits einen Pflanzenbewuchs, der darauf hindeutet, dass das Nest verlassen ist oder das Ameisenvolk nur eine geringe Aktivität hat. Ein Nest hingegen wurde gerade von der Sonne beschienen und es tummelten sich hunderte von Waldameisen dort.

Folgende Nester wurden gefunden
(Koordinaten, Höhe über NN, Durchmesser und Höhe des Hügels)
- N 51°25.805; E 007°28.550; 197m, D: 2,7; H: 0,68
- N 51°25.790; E 007°28.548; 207m, D: 1,3; H: 0,27
- N 51°25.792; E 007°28.532; 213m, D:1,27; H: 0,47
- N 51°25.798; E 007°28.531; 215m, D: 2,3; H: 0,50
- N 51°25.804; E 007°28.522; 211m, D:2,8; H: 0,60

Wahrscheinlich gibt es weitere Standorte im NSG Fürstenbergholz, die es noch zu finden gilt. Der Bestand der Waldameisen ist in Dortmund eher schlecht untersucht. Durch Lebensraumverlust, Staßenbau, Düngung mit Staubkalk, Einsatz von Insektiziden ist der Bestand der der Roten Waldameise zurückgegangen. Das Zerstören der Hügel ist streng verboten. Weitere Waldameisennester in Dortmund bitte gerne bei www.observation.de bzw. mit der App obsIdentify lokalisieren.

Nebenbei wurden auch noch folgende Vogelarten festgestellt:
1 Sperber (jagend), 2 Mäusebussarde (vorjährig), 4 Misteldrosseln, mind. 20 Erlenzeisige, mind. 20 Buchfinken, mind. 2 Tannenmeisen, mind. 4 Haubenmeisen, mind.1 Wintergoldhähnchen, mind. 4 Rabenkrähen, 1 Eichelhäher, 1 Waldbaumläufer, mind. 2 Gartenbaumläufer, 2 Amseln, 2 Zaunkönige, 2 Heckenbraunellen, 1 Kleinspecht (rufend, Sonagramm), 1 Buntspecht, 1 Grünspecht, mind. 2 Kleiber, mind. 4 Kohlmeisen, mind. 2 Stieglitze, mind. 3 Rotkehlchen, x Rotdrosseln, mind. 1 Sumpfmeise, mind. 3 Blaumeisen, 1 Singdrossel.

Auch diverse Moos- und Pilzarten haben wir parallel mithilfe von Apps und Büchern bestimmt.

 

Weitere Informationen bei Volker.Heimel@gmx.de