BAB – Brutvogelkartierung – Avifaunistik – Birding

Zwillbrocker Venn und Haaksberger Veen am 09.05.2013

Am Donnerstag starteten sechs Ornis um 5 Uhr in Dortmund zur Exkursion ins Zwillbrocker Venn, einem abwechslungsreichen Feuchtwiesen-, Wald- und Gewässerbiotop, das vor allem wegen der freilebenden Flamingos große Bekanntheit genießt.

Wie geplant waren wir um 6:30 Uhr am Parkplatz nahe der Biologischen Station, wo sich uns noch eine weitere interessierte Person anschloss. Während wir Ferngläser, Spektive und Rucksäcke für die bevorstehende Wanderung zu den Flamingos startklar machten, sangen schon Pirol, Gartenrotschwanz und Klappergrasmücke, ein paar Meter weiter dann Turteltaube, Trauerschnäpper und einige Gartengrasmücken.

So füllte sich unsere Vogelartenliste schon in der ersten halben Stunde sehr schnell. Begleitet von Baumpieper-Gesang gelangten wir schließlich bei wenigen Tropfen Regen zu der Beobachtungshütte mit freiem Blick auf die Flamingos, und tatsächlich waren sowohl Rosaflamingos, Chileflamingos als auch ein Kubaflamingo zu sehen.

Wer mit Spektiv genau hinsah, konnte schnell mindestens 7 Schwarzkopfmöwen zwischen den zahlreichen Lachmöwen ausmachen.

Weiter ging es über sandige Wege zum Beobachtungsturm. Ein Blick in den Schilfgürtel am Gewässerrand bescherte uns ein singendes Blaukehlchen.

Im Anschluss steuerten wir mit dem Auto die östlich angrenzenden Ellewicker Wiesen an. Von einem Turm aus ließen sich Rebhühner, Uferschnepfen, Braunkehlchen, Steinschmätzer, Rotschenkel, Große Brachvögel und einiges mehr beobachten, zudem boten die Wiesen mit ihrem gelben Löwenzahn und den Kleingewässern einen schönen Anblick.

Es war bereits Mittag, als wir beschlossen ins 10 km nördlich, auf holländischer Seite gelegene Haaksberger Veen zu fahren, einem weitläufigen Moorgebiet. Nach einer Kreuzotter-Begegnung auf dem Parkplatz schauten wir uns dort zuerst die Schwarzkehlchen und Entenarten an, kurze Zeit später staunten wir jedoch über die große Zahl an Baum- und Turmfalken, die über dem Moor Insekten jagten.

Mindestens 15 Falken waren stets gleichzeitig in der Luft zu beobachten und kamen oft auch nah an die Beobachter heran, sodass wir sie vor dem inzwischen blauem Himmel gut bestimmen konnten. Die Aufmerksamkeit galt eindeutig den Falken, denn uns erreichte der Hinweis auf einen Rotfußfalken, der sich im Gebiet aufhalten sollte.

Allerdings hatten wir diesbezüglich kein Glück und gaben uns mit schönen Weißstorch- und Trauerseeschwalben-Beobachtungen zufrieden.

Der Wind frischte auf und so beschlossen wir nach einem Besuch der anderen Seite des Gebietes um 16:30 Uhr den Heimweg anzutreten.

Mit insgesamt 92 beobachteten Vogelarten an diesem Tag war die Exkursion ein voller Erfolg.