Dem Phänomen des Vogelzuges auf der Spur, durchwanderten am vergangenen Sonntag vierzehn interessierte Naturbeobachter im Rahmen der VHS-Veranstaltung die Rieselfelder Münster, ein EU-Vogelschutzgebiet mit mosaikförmig angelegten Lebensräumen, die verschiedenen z.T. seltenen (Zug-)vogelarten eine Zuflucht oder Rastmöglichkeit bieten. Dozent Guido Bennen führte die Gruppe durch dieses Nebeneinander von Feuchtgrünland, Obstwiesen, Flachwasserteichen, ausgedehnten Schilfgürteln und Brachen und erklärte Aussehen, typische Verhaltensweisen und Lebensraumansprüche der beobachteten Vogelarten, die jeder Teilnehmer sehr schön durch Fernglas und Spektiv erkennen konnte.

Von Beobachtungshütten aus blickten wir auf Wasser- und Schlammflächen, an denen sich Bekassinen, Waldwasserläufer, Grünschenkel, Flussuferläufer, Kampfläufer, Alpenstrandläufer und andere Watvögel aufhielten.

Besonders schön war die Beobachtung zweier Eisvögel, deren Gefieder im Licht bläulich schimmert. Einer von ihnen präsentierte uns sogar seine ausgefeilte Jagdtechnik, das Stoßtauchen nach kleinen Fischen von einem niedrigen Ansitz aus.

Verschiedene Entenarten wie Schnatter,- Reiher-, Tafel-, Löffel- und Krickente konnten ebenfalls schön beobachtet werden. Zur Veranschaulichung wurde auch mal das Bestimmungsbuch gezückt.

Auf Zaunpfählen und am Rand der Wiesen gab es einen Steinschmätzer und mehrere Braunkehlchen zu entdecken. Ein Holzstapel in der Nähe diente als Ruhe- und Aussichtsplatz für zwei Steinkäuze. Auf der benachbarten Feuchtwiese suchten zwei Weißstörche nach Nahrung und über dem Schilf jagte eine Rohrweihe im niedrigen Suchflug.

Eines der beeindruckensten Beobachtungen an diesem Tag stellte die Ansammlung von 23 ziehenden Wespenbussarden über uns dar, die den Teilnehmern in besonderem Maße das Phänomen des Vogelzuges veranschaulichte.

Für fortgeschrittene Vogelbeobachter waren drei Sandregenpfeifer, ein Zwergstrandläufer und ein Regenbrachvogel weitere Highlights an diesem Tag, der uns gegen alle Erwartungen viel Sonnenschein auf der Exkursion bescherte. Am Ende standen 61 Vogelarten auf unserer Beobachtungsliste.

Ein Dankeschön an Guido Bennen für die Leitung der Gruppe!

Artenliste

Bericht und Fotos: Stefan Helmer