BAB – Brutvogelkartierung – Avifaunistik – Birding

Sonntägliche Birding-Tour am HRB Ellinghausen

Rostgänse, Eisvogel und Lachmöven im HRB Ellinghausen

Als wir am Sonntagmorgen (3.9.) gegen zehn Uhr am HRB Ellinghausen eintrafen, stießen wir auf eine Geräuschkulisse - ein Geschrei von unzähligen Lachmöwen, dazu die Rufe unterschiedlicher Gänse, besonders schön das sonore „Gurren“ der Rostgänse. Zur Begrüßung pfiff schon mal ein Eisvogel und setzte sich in Sichtweite auf einen Stein am Einfluss der Emscher. Es herrschte noch dicker Nebel und durch den Dunst flogen immer mehr Gänse von den umliegenden Feldern ein.

Wir stellten unser Gerät auf und versuchten, uns einen Überblick zu verschaffen, allein die Fernsicht ließ noch zu wünschen übrig und ich erfreute mich derweil an Kleinigkeiten wie den taufeuchten Spinnennetzen an einem Emscherübergang.

Aber bald schon hob sich der Nebel und von unserem Standpunkt konnten wir das gesamte Becken überschauen. Dort tummelten sich letztendlich über 200 Kanadagänse, über 100 Graugänse, 35 Nilgänse, 56 Rostgänse sowie zwei Brandgänse. Zwischen den – überschlagsmäßig – fünfhundert Lachmöwen und über hundert Enten und Blässhühnern fiel es schwer, die begehrten Raritäten wie die unterschiedlichen Limikolen zu entdecken. Aber wir wurden fündig: Grünschenkel, Flussuferläufer, Waldwasserläufer, dunkler Wasserläufer, Alpenstrandläufer zählten zu unserer Ausbeute. Und ganz versteckt bekamen wir sogar kurz eine Bekassine zu sehen.

Wie auf ein geheimes Signal flogen plötzlich ohne erkennbaren Grund sämtliche Lachmöwen auf, das Geschrei verstummte und die Möwen waren kurz darauf nur noch als silbriges Fimmern in der Luft zu erahnen – um aber nach nicht langer Zeit alle wieder einzufliegen und ihre lautstarke Kommunikation erneut aufzunehmen.

Weitere kleine Highlights waren ein Fischadler, der dem Becken einen kurzen Besuch abstattete sowie etwa 25 ziehende Bussarde, die sich in unserer Sichtweite gemeinsam in der Thermik emporschraubten. Wir  entdeckten sie auch nur, weil die ansässigen Mäusebussarde ebenfalls aufstiegen.

Wir wollten gerade schon einpacken, als noch ein Trupp von sechzehn Kiebitzen nach kurzem Kreisen im Becken landete, die wir natürlich noch betrachten mussten.

Satt an Eindrücken traten wir nach gut vier Stunden den Rückweg an!

 

Bericht und Fotos: Dorothee Scharping-Hammad (70 Jahre alt)

Das HRB Ellinghausen

Es ist der 03.09.2023 10:00 Uhr, das Hochwasserrückhaltebecken in Ellinghausen liegt im ersten Herbstnebel. Man hört von weitem schon die ersten Lachmöwen kreischen. Zuerst bauten wir (Günter Hennemann, Dorothee Scharping-Hammad und Louis Werner) im Nebel unsere Stative auf. Wir entdeckten sofort einen Eisvogel am Ufer der Emscher, aber konnten das ganze Gebiet noch nicht sehen wegen des Nebels.