BAB – Brutvogelkartierung – Avifaunistik – Birding

Naturerlebnis Pleckenbrinksee, vom 26.11.10

Um kurz vor 14 Uhr suchten Volker Heimel und ich bei gefühlten -2 °C und bei leicht bedecktem Himmel am 26.11.10 den Pleckenbrinksee in Dortmund-Wickede auf, um nach vogelkundlichen Besonderheiten Ausschau zu halten. Bekanntlich bietet die kalte Jahreszeit in dieser Hinsicht genauso viel Spannendes wie der Sommer. Viele Vogelarten kommen aus dem Norden zu uns, weil sie dort vor der Kälte flüchten, die ihnen Nahrungsmangel beschert.

Kaum näherten wir uns dem durch viel Niederschlag gut mit Wasser gefüllten Pleckenbrinksee, blieben wir beide ruckartig stehen und konnten unser Glück kaum fassen, als ein Schwarzspecht aus Richtung des Wickeder Holzes seine typischen Rufe hören ließ und kurz darauf die offene Feldflur durchflog, um in das Zweihausener Wäldchen zu gelangen, von wo aus er weiter in unregelmäßigen Abständen rief.

Zuvor konnten wir von weitem mit unseren Ferngläsern schon einen abfliegenden Graureiher und zwei schräg auf uns zufliegende Nilgänse beobachten. Letztere gaben durchs Fernglas betrachtet ein schönes Flugbild ab.

Anschließend schauten wir nach, was auf dem See an schwimmenden Vogelarten anwesend war. Wir entdeckten mindestens 17 Tafelenten, viele von ihnen ständig nach Fressbarem tauchend. Drei Höckerschwäne hielten sich scheinbar friedlich auf dem See auf. Es gab 13 Blässrallen, 6 Schnatterenten, eine Krickente und etwa 34 Stockenten zu sehen, von letzteren waren viele in der Ufervegetation versteckt. Nach einigen Minuten entdeckten wir mit unseren Ferngläsern einen kleinen, schwimmenden Punkt am gegenüberliegenden Ufer, der ständig wegtauchte. Es war ein einzelner Zwergtaucher.

Die Stimmung am See wurde schließlich mit dem Überflug von 24 Kranichen bereichert, die ihrem lateinischen Namen durch ihre Rufe Ehre erwiesen. Sie zogen in Richtung SW.

Allmählich und mit dem befriedigenden Gefühl viele vogelkundlich „schöne Dinge“ gesehen zu haben, entfernten wir uns langsam von dem See und trafen am angrenzenden Hof noch auf einen Feldsperling, der sich zwischen zahlreichen Haussperlingen aufhielt. Fast hätte es sogar für ein Foto gereicht, aber da flog er schon davon und beobachtete uns aus sicherer Entfernung.

Sichtungen von Kleinvögeln wie dem Grünfink, der Heckenbraunelle und einigen überfliegenden Kernbeißern rundeten das Bild schließlich ab.

Es war wieder einmal ein lohnendes Naturerlebnis, den Pleckenbrinksee zu besuchen!

Bericht von Stefan Helmer