BAB – Brutvogelkartierung – Avifaunistik – Birding

Naturerlebnis Dellwiger Bachtal, vom 09.10.10

An einem sonnigen Samstag Nachmittag Anfang Oktober 2010 suchten Felix Ostermann und ich nach einem weiteren Naturerlebnis, diesmal im schönen Dellwiger Bachtal, einem Naturschutzgebiet im Westen Dortmunds zwischen dem Ölbachtal und der Hallerey.

Ausgehend vom Bahnsteig Lütgendortmund-Nord folgten wir der Zollern-Route, vorbei am Dellwiger Waldteich, an dem sich auf einem Wurzelgeflecht in Ufernähe zwei ausgesetzte, amerikanische Rotwangenschildkröten sonnten.

Entlang des zum Teil renaturierten Dellwiger Bachs genossen wir die schönen Lichtverhältnisse im Wald, die uns die scheinende Sonne zusammen mit dem zum Teil schon verfärbten, bunten Laub bescherte. Es dauerte nicht lange, da entdeckten wir den ersten Vogel des Waldes, einen Buntspecht.

Auch Schwarz- und Grünspecht sollen hier ihren Lebensraum haben. Wobei die Häufigkeit von  Tieren mit ähnlichen Ansprüchen durch das übermäßige Herausnehmen von Eichen wohl gesunken ist. Denn ihnen fehlt nun die strukturreiche Borke solcher Bäume, zum Verstecken oder Suchen ihrer Nahrung.

An den Steilhängen der Halde Bövinghausen, auf der sonnenexponierten Seite mit lichtem Birkenbestand, stießen wir auf zahlreiche Pilzarten, unter anderem auch auf den bekannten Fliegenpilz. Schließlich erreichten wir in der strukturreichen Landschaft eine landwirtschaftlich genutzte Fläche, während wir uns immer weiter der ehemaligen Zeche Zollern, dem heutigen Westfälischen Industriemuseum näherten. Dort überraschte uns ein Mäusebussard, der relativ niedrig seine Kreise am Himmel zog. Mit ein paar geschickten Rufen konnte er noch angelockt und die Distanz für ein Foto verringert werden.

An den drei friedlich gelegenen Klärteichen des Rhader Holzbachs dann ein kleines Highlight für den versierten Vogelbeobachter: ein Waldwasserläufer saß am schlammigen Ufer an einem der Teiche und flog, als wir ihn entdeckten, einige Runden über das Gewässer, um sich dann wieder niederzulassen. Es reichte allerdings nur für Dokumentarfotos.

Weiter entlang der Zollern-Route zwischen Ackerfläche und Rhader Holzbach flogen in der abwechslungsreichen Vegetation Schwanzmeisen umher, auch ein paar Goldammern waren zu sehen, nachdem ein Turmfalke diese aufgescheucht hatte. Rotkehlchen, Zaunkönig und Heckenbraunelle setzten zum späten Gesang an und nutzten nebenher die vielen Beeren an den Sträuchern als natürliche Nahrung.

Unsere Tour endete mit der äußeren Besichtigung des Schlosses Dellwig, an dem durch die umfangreiche Bestandsdezimierung leider wenig Wasservögel zu beobachten waren, jedoch bekamen wir noch einen Hausrotschwanz zu Gesicht.

Obwohl wir nur einen kleinen Bruchteil der Zollern-Route erlebt haben, war es eine sehr lohnenswerte und facettenreiche Tour.

In Zukunft werden weitere Erlebnisberichte auch zu anderen ökologisch interessanten Gebieten Dortmunds folgen.

Text und Fotos: Stefan Helmer