BAB – Brutvogelkartierung – Avifaunistik – Birding

Mornellregenpfeifer-Exkursion 2024

Mit dem ambitionierten Vorhaben im Kreis Soest Mornellregenpfeifer zu finden, trafen wir pünktlich zu Sonnenaufgang in der Feldflur nördlich von Ruhne (Ense) ein. Gezielt besuchten wir die Ackerflächen, auf denen am Vortag vier Mornells während ihres Zuges von den skandinavischen Fjells in die nordafrikanischen Überwinterungsgebiete Rast gemacht hatten. Dabei hörten wir genau hin, denn jedes noch so leise „pjürr“, der Flugruf des Mornells, konnte die Anwesenheit der Art verraten und das Auffinden somit stark vereinfachen. Allerdings hatten wir dort kein Glück, stattdessen konzentrierten wir uns auf die Bestimmung vorbeiziehender Schafstelzen und Baumpieper anhand derer Flugrufe. Bei genauem Hinsehen fanden wir zudem bis zu neun Braunkehlchen. Weitere Arten wie Feldlerche, Kiebitz, Star, Bluthänfling, Grünfink, Zilpzalp und Wacholderdrossel kamen hinzu.

Wir entschieden uns für die Weiterfahrt nach Eikeloh (Erwitte), einem weiteren traditionellen Mornell-Rastgebiet. Dank der Hinweise zweier Birder vor Ort gelang uns schnell die ersehnte Mornell-Beobachtung. Ein adulter und drei diesjährige Mornells suchten auf einem Acker nach Nahrung. Mit Spektiven ließen sich die unterschiedlichen Gefiedermerkmale gut erkennen. Fasziniert hat uns die Fähigkeit der Mornells, sich bei Bedarf nahezu unsichtbar zu machen, indem sie sich dicht an den Boden „drücken“. Zudem zeigte sich, wie Hitzeflimmern der Luft gegen Mittag das Auffinden der Art zusätzlich erschweren kann.

Die größte Überraschung war schließlich eine Gruppe von gleich fünf diesjährigen Rotfußfalken, die in einiger Entfernung Fluginsekten jagte. Zwei Exemplare kamen zeitweise näher an uns heran und ließen Flugfotos dieser in Deutschland nur zur Zugzeit zu entdeckenden östlichen Falkenart zu.

Abschließend beeindruckte ein sehr nah vorbeifliegender junger Wanderfalke mit seinen Jagdversuchen.

Vielen Dank an die zahlreichen Teilnehmenden für das diesmal besonders hohe Maß an Ehrgeiz und Geduld sowie die heitere Stimmung in der Gruppe.

 

 

 

Text: Stefan Helmer

Fotos: Louis Werner (Vogelfotos), Julia Böckenfeld (Gruppenbilder)