BAB – Brutvogelkartierung – Avifaunistik – Birding

Exkursion zum Dümmer

Exkursion zum Dümmer, am 26.05.2016

Morgens um 7 Uhr machten wir uns zu acht auf den Weg zum Ochsenmoor, das südlich an den Dümmer See angrenzt. Bei unserer Ankunft um 9 Uhr besichtigten wir zunächst den insekten- und vogelfreundlichen Garten der Naturschutzstation. Dort sangen Nachtigall und Gelbspötter und ein Weißstorch-Paar mit Nachwuchs konnte aus nächster Nähe auf der installierten Nisthilfe beobachtet werden. Bei freundlichem, warmen Wetter führte uns der Weg durch das Ochsenmoor zu einem Beobachtungsturm, vorbei an balzenden Wiesenpiepern, Großen Brachvögeln und der leider nicht besetzten Fischadler-Nisthilfe. Im Bruchwald sang ein Pirol. Der Turm erlaubte uns einen weiten Blick über das Ochsenmoor. So konnten Rohrweihen, Uferschnepfen und Bekassinen ausgemacht werden. Um die typischen Vogelarten der Wiesen- und Moorlandschaft noch eindrucksvoller zu erleben, besuchten wir in der Nähe einen zweiten „Hotspot der Vogelbeobachtung“, wie es auf den Infotafeln zu lesen war. In der Tat erwarteten uns an den dortigen Flachgewässern Limikolen wie Kiebitz, Bruchwasserläufer und Grünschenkel. Uferschnepfen und Bekassinen saßen auf den Zaunpfählen und waren dadurch sehr gut sichtbar. Kiebitze führten ihren nicht-flüggen Nachwuchs durch die Wiesen und gelegentlich beobachteten wir den Balzflug von Bekassinen. Als Highlight entdeckten wir zwei Schwarzhalstaucher im Prachtkleid. An Entenarten waren u.a. Knäk-, Löffel- und Schnatterenten zu sehen.Gegen 15 Uhr verließen wir das Ochsenmoor und besuchten das Oppenweher Moor. Schon am Parkplatz hörten wir einen singenden Pirol und einen Gartenrotschwanz. Im Übergangsbereich zum offenen Moor sangen Baumpieper und wenig später entdeckten wir einen Baumfalken sowie Schwarzkehlchen mit flüggem Nachwuchs. Gleich drei Kuckucke waren zu sehen, wobei sogar der Triller-Ruf des Weibchens hörbar war.Der anschließende Besuch des Neustädter Moors mit seinem „Moor-Lehrpfad“ war mit der Beobachtung eines Neuntöters, zweier Wespenbussarde und eines Trauerschnäppers auch recht ergiebig. Neben dem Wollgras konnten wir uns vor allem für den Sonnentau begeistern, der seinen Nährstoffbedarf als fleischfressende Pflanze durch den Fang und Verdau von Insekten deckt.Unsere letzte Station war das Rhedener Geestmoor. Hier betrachteten wir trotz des inzwischen bewölkten Himmels einen schönen Sonnenuntergang. Aus der Ferne hörten wir die weit schallenden Rufe zweier Kraniche. Im letzten Licht kreuzte eine männliche Wiesenweihe unseren Weg. Um Punkt 22 Uhr kam es dann zur erhofften Beobachtung eines Ziegenmelkers. Erst hörten wir nur den typischen, schnurrenden Gesang und schließlich sahen wir ihn im allerletzten Licht im Flug über dem weitläufigen Moor. Bevor uns die Stechmücken zu sehr in die Mangel nehmen konnten, traten wir glücklich den Heimweg an.

Vielen Dank an Klaus Horn für die Leitung der Exkursion!