Zuckerwurz / Merk / Klingelrüblein (Sium sisarum)
Süßwurz, Girlein, Zuckermöhre, Wassermerk, Gritzelmöhre. Viele Namen hat dieser mehrjährige Doldenblütler in den einzelnen Anbaugebieten im Laufe der Jahrhunderte erhalten.
Die bis zu 150cm hohe krautige Pflanze blüht im Juli mit weißen Doldenblüten. Die Blätter wachsen in drei bis neun randlich gesägten Fiederblättchen heran. Der hohle Stängel ist gefurcht und an der Basis rötlich verdickt.
Die winterharten Wurzeln laufen unterirdisch sofort in fünf bis acht gleichrangige, unregelmäßig verdickte bis 30cm lange Wurzeln aus.
Ein sonniger Standort mit nährstoffreichem, sehr lockerem, tief bearbeitetem und gern feuchtem Boden wird bevorzugt.
Die Vermehrung erfolgt entweder durch Staudenteilung oder durch Aussaat. Die Samen keimen sehr langsam, daher ist ein Vorkeimen sinnvoll.
Ernte / Verwendung:
Frische Blätter genießt man als Salatgewürz.
Die Wurzeln (holzigen Mittelstrang ggf. vor oder nach dem Kochen entfernen) werden nicht geschält, nur gewaschen und ca. 10 Minuten gedünstet. Sie können auch roh gegessen werden.
Die gekochten Wurzeln isst man als Gemüse, Püree oder Süßspeise.
Lt. alten Rezepten werden sie gebacken oder in Milch oder Fleischbrühe gekocht.
An Wirkstoffen enthalten sie Stärke, Zucker, lösliche Salze, Vitamine und Pektine. Die Wirkung ist verdauungsfördernd und harntreibend.
Geschichte / Herkunft:
Rezepte für die Zuckerwurz werden bereits 1783 in französischen Rezepten von Lamarck genannt. Im Kräuterbuch von Joachim Camerarius 1586 und bei Leonhart Fuchs (1501-1566) wird die Pflanze auch bereits als heilsam erwähnt.
Sie ist schon so lange in Kultur, dass keine direkten Wildarten in Asien und Europa belegt sind.
(Quelle: Nutzpflanzen in Deutschland)
Andere Autoren schreiben, dass sie im Mittelalter aus Asien über Russland nach England, Frankreich und Deutschland kam.
Rezept-Empfehlung:
Die frischen Wurzel vorsichtig waschen und in kleine Stücke schneiden.
Schalotten in Butter anrösten, leicht salzen und die Zuckerwurzstücke hinzufügen. Gut 10 Minuten andünsten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Auf frischem Feldsalat mit etwas Petersilie servieren.
© B.Bornmann-Lemm
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