Wo wilde Gänse rasten – Exkursion zum Niederrhein
Jeden Winter zieht es tausende Wildgänse aus dem hohen Norden zum Niederrhein.
Dort verbringen sie in großen Trupps die kalten Monate und sammeln Kraft für die Rückkehr in ihre entfernten Brutgebiete.
Der Anblick der gewaltigen Gänsescharen in der weiten Landschaft des Niederrheins ist für jeden Naturliebhaber ein eindrucksvolles Erlebnis.
Daher machten wir uns am vergangenen Sonntag, den 17.01.2015 zu acht auf den Weg zur Bislicher Insel im Kreis Wesel in die Nähe von Xanten.
Die dortige Auenlandschaft mit umliegendem weitem Grünland stellt ein ideales Rast- und Überwinterungsgebiet für nordische Gänse und weitere Vogelarten dar und ist deshalb unter vogelkundlich Interessierten überregional bekannt.
Mit Ferngläsern und Spektiven fanden wir bei bestem Wetter schnell einige Hundert der erhofften Bläss- und Weißwangengänse, die häufigsten Vertreter nordischer Gänse am Niederrhein.
Wir studierten ihre unterschiedlichen Rufe und konnten sie wenig später vom Auto aus sogar aus nächster Nähe beobachten. Im Vergleich zu den Vorjahren hielten sich dort jedoch deutlich weniger Gänse auf.
Als Exkursionsleiter erklärte Guido Bennen anhand von Bestimmungsliteratur die wichtigsten Merkmale der Gänse. Anschließend machten wir uns auf den Weg ins Kerngebiet der Bislicher Insel. Auf den Wasserflächen sahen wir neben Reiher-, Tafel- und Pfeifenten sogar gleich 15 Zwergsäger, eine nicht alltägliche winterliche Erscheinung in NRW.
Als Highlight entdeckten wir einen im Wasser liegenden Biber, der am Wegesrand schon für Kleinholz gesorgt hatte. Einmal schlug er mit seinem platten Schwanz kräftig aufs Wasser, wodurch wir überhaupt erst auf ihn aufmerksam wurden.
Zwar blieben letzten Endes die erhofften Seeadler-Beobachtungen aus, jedoch präsentierten sich uns in einiger Entfernung gleich zwei Wanderfalken.
Gemeinsam entschieden wir die Tour bei einem Stück Kuchen und warmen Getränken ausklingen zu lassen. Vielen Dank an Guido Bennen für die spannende Exkursion!