Wintervögel im unteren Ölbachtal

Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe NABUs und Naturliebhaber,

früher – ja früher sind wir jahrelang mit dem Dortmunder NABU im Winter zur Vogelbeobachtung nach Holland oder auf die Insel Fehmarn gefahren. Heute begnügen wir uns, nicht selten altersabhängig zur Person, im wahrsten Sinne mit Beobachtungen vor der Haustür. Wie schon öfters erwähnt, gibt es im Dortmunder Westen gute sowie ergiebige Möglichkeiten, um eine artenreiche heimische Vogelwelt auch in den Wintermonaten zu sehen. Apropos Winter: Unter Winter stellt man sich zur Jahreswende lang anhaltende Tage bei knackigen Frost mit Schnee vor, welcher in der Sonne glitzert und eine Landschaft in Weiß verzaubert. Doch in unserer Region gibt der Winter seit einigen Jahren nur noch ein kurzes Gastspiel, um dann einem Schmuddelwetter zu weichen.

Um Wintervögel zu beobachten, hat es mich stets an Wintertagen in das untere Ölbachtal gezogen. Dort wo der Ölbach an der Stadtgrenze zu Bochum den Harpener Hellweg unterquert, machte ich wieder den Einstieg in das etwas unwegsame und wenig begangene Teilgebiet nahe dem Berghofer Holz. Erstaunlicherweise bleibt hier in der Talniederung der Schnee teilweise etwas länger liegen. Nebenbei bemerkt: Entlang dem zwar kurzen aber holperigen Weg ins Gelände, machte sich langsam der Rucksack mit Kamera und angesetztem Teleobjektiv auf dem Rücken bemerkbar. Doch Neugier und Fotoergeiz ließen die vorgenannte Bemerkung wieder einmal vergessen.

Hier, an meinen jahrelangen ruhigen Beobachtungsplätzen, erwartete mich auch diesjährig an zwei aufeinanderfolgenden Tagen wieder eine Artenvielfalt standorttreuer sogenannter Wintervögel. Die erschwerten Bedingungen bei der Futtersuche zum Überleben im Winter lassen die gefiederten Tiere oft nicht wählerisch sein. Nicht selten reduzieren sie ihre gewohnte Fluchtdistanz gegenüber dem Menschen auf ein Minimum. Ein wenig ausgestreutes Futter artgerecht zusammengestellt, lockte die Vögel wieder schnell in meine Nähe. Für Doku Fotos war aber Zeit, Geduld und mehrmals ein warmer Schluck aus der Thermosflasche angesagt. Der alte weiße Tarnumhang aus dem Army-Shop leistete natürlich wieder seinen Beitrag zum problemlosen Fotografieren der ansonsten scheuen Vögel. Die Schnappschüsse für Sie, liebe Betrachter, zur gewohnten Selbstbestimmung im Bilderanhang, haben sich wieder einmal gelohnt, für einige Stunden vor Ort anwesend zu sein. Viel Spaß bei der Betrachtung der Fotos sowie bei der Erkennung der Arten. Mögen die Fotos dazu inspirieren, dass Sie meinen Tipp umsetzen und selbst einmal im winterlichen unteren Ölbachtal vorbeischauen.

Schöne Naturerlebnisse wünscht Ihnen dabei mit besten Grüßen Ihr
Felix Ostermann  


Text und Fotos: Felix Ostermann