Waldohreulen-"Zensus" in Dortmund - jede Beobachtung zählt!
Bestandszahlen der Waldohreule
Im Gegensatz zum Waldkauz, den wir im Jahr 2017, als er "Vogel des Jahres" war, in Dortmund flächendeckend kartiert haben und dabei über 50 Brutreviere nachweisen konnten, die sich über große Teile des Stadtgebiets verteilten, gilt die Waldohreule in Dortmund als sehr selten. Aus manchen Jahren liegen gar keine Brutnachweise vor. Im letzten Jahr (2021) wurden allerdings mehrere rufende junge Waldohreulen beim Nabu gemeldet - teils aus Sorge um den "jämmerlich klagenden" Vogel, teils aus Ärger über die Störung der Nachtruhe.
Das lässt hoffen, dass Waldohreulen vielleicht doch häufiger sind, als bisher angenommen. Sie sind nämlich als ausgewachsene Vögel nicht sehr ruffreudig und machen auch sonst wenig auf sich aufmerksam. In einem engen Zeitfenster, etwa von Mitte Juni bis Mitte Juli, ist das aber völlig anders: Dann verlassen die Jungvögel ihre Nester, sind aber noch nicht wirklich flügge, sondern hüpfen von Ast zu Ast oder fliegen kurze Strecken in die nächste Baumkrone. In dieser Zeit geben die Jungvögel durchdringende Kontaktrufe ab, um den Eltern zu signalisieren, wo sie sich momentan aufhalten und wohin diese das Futter bringen sollen. Die Rufe bestehen aus Einzeltönen, die im Abstand von ca. 10 Sekunden über längere Zeit wiederholt werden.
Im Gegensatz zu den eingangs erwähnten Waldkäuzen, die sich überwiegend in altholzreichen Waldgebieten aufhalten, hat man gute Chancen, rufende junge Waldohreulen in Wohnsiedlungen am Stadtrand zu hören, sofern dort auch einige höhere Bäume stehen oder vielleich ein kleiner Park oder Friedhof in der Nähe ist.
Ihre Mithilfe
Wenn Sie Lust haben, machen Sie doch zwischen Ende Juni und Mitte Juli abends noch mal zu Hause einen "Gang um den Block" und hören, ob Sie die typischen Kontaktrufe der Jungvögel hören. Man kann sie ohne weiteres bis zu 100 m weit wahrnehmen, wenn keine größeren Hindernisse im Weg sind. Nach der nächsten Lücke zwischen den Häusern sollte es dann in jedem Fall wieder klappen. Auch der ohnehin fällige abendliche Rundgang mit dem Hund eignet sich, um nach Waldohreulen zu hören, falls es schon dunkel ist. Wenn man so spät nicht mehr vor die Tür möchte, kann man auch eine Weile aus dem offenen Fenster in die Nacht hören. Das geht besonders gut, wenn man in einem etwas höheren Stockwerk wohnt und daher auch entferntere Rufe gut mitbekommt.
Wenn Sie etwas Passendes gehört haben, aber sich nicht sicher sind, können Sie sich Rufe einer Waldohreule (aufgenommen in DO-Wellinghofen, Juli 2021) zum Vergleich hier auf dieser Seite anhören. Da sich eventuell auch ein junger Waldkauz in eine Wohnsiedlung vorgewagt haben könnte, bieten wir sicherheitshalber zusätzlich auch dessen Ruf noch an (aufgenommen in DO-Kirchlinde, Juli 2017):
Wenn Sie eine rufende Waldohreule oder etwas anderes Interessantes gehört haben, benachrichtigen Sie uns bitte über das Nabu-Kontaktformular auf dieser Seite oder info@nabu-dortmund.de bzw. wolfhard.koth-hohmann@dokom.net oder rufen Sie an (0231 592426). Geben Sie bitte das Datum und den Ort Ihrer Beobachtung an.
Wenn Sie interessiert sind, informieren wir Sie nach Abschluss unseres Waldohreulen-Zensus gerne über das Dortmunder Gesamtergebnis.