Wagenbruch und Langeloh – spätsommerlicher Naturgenuss
Am Freitag den 02.09.11 zog es mich und Felix Ostermann bei schönstem Wetter wieder in die Natur, um unsere Reihe über lohnenswerte Naturgebiete nahe der Dortmunder Stadtgrenze weiterzuführen. Wir suchten uns dazu den Wagenbruch und den Langeloh aus, zwei zusammenhängende, von vielen verschiedenen Lebensräumen geprägten Gebiete zwischen Obercastrop und Bochum-Gerthe.
Ausgehend von der Lindenstraße durchquerten wir zu Fuß mit Ferngläsern und Kameras ausgerüstet zunächst die offene Feldflur. Auffallend war die angenehme Ruhe, die uns die Geräusche der Natur intensiver wahrnehmen ließ. So wurden wir auf Grünfinken, Schwanzmeisen, andere Kleinvögel und auf aus der Entfernung rufende Bunt- und Grünspechte aufmerksam.
Das Herzstück des Wagenbruches ist das ehemalige Baggerloch, zum Naturschutzgebiet erklärt und Lebensraum für Uferschwalbe, Eisvogel, zahlreiche Libellen und natürlich viele weitere Tier- und auch Pflanzenarten. Wir entdeckten u.a. mehrere Libellenarten wie die Herbst-Mosaikjungfer, Heide- und Pechlibellen. Die Rufe mehrerer Weidenmeisen konnten wir vernehmen, bevor aus dem Blätterdach über uns ein weiblicher Sperber abflog. Ein paar Meter weiter fiel uns ein kleiner Vogel auf, der Insekten im Flug fing, es war ein Grauschnäpper.
Als Beobachter dieses wunderschönen und ruhigen Ortes der Natur waren wir uns einig, dass es hier zur entsprechenden Zeit im Frühjahr ein wahres Vogelkonzert geben muss, nicht zuletzt aufgrund der vorhandenen, dicht verzweigten Gebüsche und Strukturen für Kleinvögel.
Durch einen Buchenwald gelangten wir wieder in die Feldflur, wo sich uns ein schöner Blick entlang des Waldrandes bot und die Rufe einer Wachtel zu hören waren.
Auf unserer großen Runde durch diese offene Landschaft mit weiter Sicht Richtung Norden gelangten wir schließlich zu einer Bank, von der aus wir vor blauem Himmel neben einem Sperber und Turmfalken bis zu zehn ziehende Bussarde, darunter sowohl Wespen- als auch Mäusebussarde, sahen. Eine gute Bestimmungsübung, denn die beiden Arten sind sich sehr ähnlich.
Zurück am Auto, machten wir uns auf den Weg zum Langeloh westlich des Wagenbruchs, wo ein informativer Naturpfad durch totholzreichen Wald und entlang des Roßbaches mit seinem Seggensumpf und Vorkommen des Riesenschachtelhalmes auf uns wartete.
Da die Zeit des vielseitigen Vogelgesanges natürlich schon vorbei ist, haben wir uns vorgenommen dieses Gebiet neben dem Wagenbruch in Zukunft noch öfter aufzusuchen. Sicherlich können wegen des hohen Totholzanteils im zeitigen Frühjahr auch einige interessante Spechtarten aufgespürt werden.
Auf jeden Fall lohnt sich hier immer ein Besuch, sei es zur Naturbeobachtung oder einfach zum Genießen der Ruhe und Schönheit der Natur vor der eigenen Haustür.