Vorbereitungen für die Schwalben
Eine leidenschaftliche Naturliebhaberin aus dem Wannebachtal erkundigte sich bei uns nach Möglichkeiten, künstliche Nisthilfen für Mehlschwalben und Rauchschwalben anzubringen. Angedacht waren Rauchschwalbennester in einer Pferdebox bzw. unter einem Carport sowie Mehlschwalbennester unter der Dachtraufe. Bereits im Vorjahr waren künstliche Nester angebracht worden, die aber nur teilweise angenommen wurden.
An der Hauswand befand sich ein einzelnes Mehlschwalbennest, das jedoch von Hausspatzen besucht wurde (Bild 1). Da es ganz oben in der Schräge befestigt war, schlugen wir vor, das Nest etwas tiefer anzubringen, so dass es noch wettergeschützt, aber durch einen freien Flug direkt erreichbar ist. Da Mehlschwalben Koloniebrüter sind, wurden nunmehr weitere 3 Nestpaare in unmittelbarer Nähe angebracht.
Weiterhin befanden sich über einer Pferdebox 2 künstliche Rauchschwalbennester, nur knapp einen halben Meter voneinander entfernt. Dabei wurde nur ein Nest zum Brüten genutzt wurde, während die Elternvögel das andere als Sitzgelegenheit verwendeten. Rauchschwalben sind im Gegensatz zu Mehlschwalben Einzelbrüter, so dass ein unmittelbar benachbartes Nest nicht mehr zum Nisten angenommen wird. Wir haben daher vorgeschlagen, die beiden Nester sowie die übrigen zwischenzeitlich noch angeschafften Nester möglichst weit auseinander im Stall zu verteilen. Eine ähnliche Situation bot sich unter einem Carport, wo sich ebenfalls 2 Rauchschwalbennester im direkten Eingangsbereich eines Carports befanden (Bild 2). Hier wurde keines der Nester angenommen, unter anderem könnte die Lage nicht windgeschützt genug gewesen sein. Daher regten wir an, die Nester – ebenfalls möglichst weit voneinander entfernt – tiefer im Inneren des Carports, z.B. über dem Holzstapel (Bild 3), zu platzieren.
Ob und wie viele Schwalben die neuen Kinderstuben annehmen werden, bleibt abzuwarten.
Ein Bauernhof in der Nähe wurde seit Jahren von Mehlschwalben und Rauchschwalben besucht. Von der Naturliebhaberin erfuhren wir, dass dort seit Herbst letzten Jahres keine Rinder mehr gehalten werden. Sie befürchtete, dass dort die Tore verschlossen sind, wenn die Schwalben zurückkehren. Man konnte uns gegenüber aber diese Bedenken zerstreuen, indem versichert wurde, dass die Tore grundsätzlich geöffnet bleiben. Wie sich aber die Schwalben künftig bei reduziertem Insektenangebot verhalten werden, bleibt abzuwarten.
Text und Fotos: Rolf Neuser