Vogel des Jahres 1971: Der Wanderfalke

Der Wanderfalke ist eigentlich ein Vogel des Berglandes, aber in NRW brüten nur etwa 7% der Paare an Felsen und Steinbrüchen. Der Rest brütet an Gebäuden, hauptsächlich in Nistkästen. Nur sehr selten finden Baumbruten statt.

Der Wanderfalke ist eigentlich ein Vogel des Berglandes, aber in NRW brüten nur etwa 7% der Paare an Felsen und Steinbrüchen. Der Rest brütet an Gebäuden, hauptsächlich in Nistkästen. Nur sehr selten finden Baumbruten statt.

Aufgrund des hohen Engagements von Naturschützern und -liebhabern und der Installation von Nistkästen ist der Bestand in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Vor allem die AG Wanderfalkensschutz des NABU NRW ist dabei sehr aktiv.

Während der 70er Jahre war der Wanderfalke Jahren in ganz NRW ausgestorben, was vor allem an der Bejagung (z.B. auch durch Taubenzüchter oder Fang für die Falknerei) und dem Einfluss von Pestiziden in der Land- und Forstwirtschaft lag. Vor allem seit den 1970ern, als das Pestizid DDT verboten wurde, erholt sich der Bestand Deutschland weit wieder. Seit den 80er Jahren wird NRW wieder von Wanderfalken, die von Süden aus einwanderten und von Auswilderungen bewohnt. 2009 gab es in NRW 132 Paare, was ein derzeitiger historischer Höchststand ist, soweit man weiß.

Auch in Dortmund ist der Wanderfalke ein seltener, aber regelmäßiger Brutvogel. So gab es 2017 fünf Brutpaare und 2022 und 2023 vier Brutpaare. Wahrscheinlich stellt dies das mögliche Maximum an Brutpaaren dar, da es keine zusätzlichen geeigneten Brutplätze gibt. Leider fiel mit dem Abriss des Kraftwerks Knepper auch ein Brutplatz weg.

Seit 1999 bis 2017 sind somit in Dortmund wahrscheinlich 174 Wanderfalken geschlüpft und groß geworden. Von ihnen wurden 143 beringt. Sie wurden anschließend in Lünen, Bochum, Essen, Hagen, Minden, Kreis Borken, aber auch in Thüringen, den Niederlanden und Belgien gemeldet.

Text: Julia Böckenfeld, Januar 2025

 

Quellen:
Kretzschmar, E. und Hamann-Tauber, B. (2019): Dortmunder Vogelwelt, S. 287.

Kretzschmar, E., Kretzschmar R., Uttich, D. (2019): Ornithologischer Jahresbericht für Dortmund 2022/23.

Grüneberg, C.; S. R. Sudmann sowie J. Weiss, M. Jöbges, H. König, V. Laske, M. Schmitz & A. Skibbe (2013): Die Brutvögel Nordrhein-Westfalens. NWO & LANUV (Hrsg.), LWL-Museum für Naturkunde, Münster, S. 168-169.