Spitzwegerich

Pflanzen-Name:  Wegerich / Spitz-Wegerich

Plantaginaceae

(Plantago lanceolata L.)

Diese einheimische eurasische Wegerich-Art ist weitverbreitet. Sie kommt auf offenen trockenen Flächen, auf Wiesen, Weiden, auf Brachland und an Wegrändern vor und wächst bis 1800m Seehöhe.
Mittlerweile ist sie fast weltweit verbreitet.

Die mehrjährige Pflanze wird 10-50cm hoch. Die langen, gestielten, lanzettlichen Blätter treiben aus einer büscheligen Boden-Rosette. Die einzelnen Blätter werden bis zu 30cm lang und haben immer parallellaufende Blattnerven. Auf kantig gefurchten, blattlosen Blüten-Stängeln entwickeln sich von Mai bis September eiförmige, walzige Blütenähren. Die windblütigen beigebraunen kleinen Blüten mit weißlichen Staubblättern werden aber auch von pollensuchenden Insekten und Bienen bestäubt.
Die Vermehrung erfolgt durch klebrige Samen, die an Tierpfoten, Schuhen etc. haften und so verbreitet werden. Der Spitzwegerich kann aber auch vegetativ über Wurzelsprossen vermehrt werden.

Die Wegerich-Arten sind uralte europäische Heilpflanzen. Sie werden bereits bei Dioskurides und Plinius (1.Jhd. n.u.Z.) und Hildegard von Bingen (1098 – 1179) erwähnt. In der Antike bis zum Spät-Mittelalter wurde vor allem der Breit-Wegerich als Wundkraut und blutstillendes Mittel genutzt.

In der Neuzeit findet der Spitzwegerich stärker Verwendung.
In der Volksmedizin wurde früher mancherorts auch der Breitwegerich den Frauen und der Spitzwegerich den Männern als Heilmittel zugewiesen.

Die frischen Blätter werden für Press-Saft, Sirup und Salate genutzt.  Die getrockneten Blätter für Tee, Kaltauszüge und Spülungen. Die frischen Blüten kurz in Butter gedünstet ergeben eine leckere Salat-Beilage.

Der Tee oder Sirup hat eine reizmildernde und leicht hustenlösende Wirkung. Er ist damit ein hervorragendes Erkältungs-Mittel. Frischer Presssaft findet  Anwendung bei entzündlichen Veränderungen der Haut wie Insektenstichen, Brennnesselkontakt oder bei kleinen offenen Wunden.

In seinem deutschsprachigen Verbreitungsgebiet hat der Spitzwegerich viele unterschiedliche Namen erhalten:   Rossrippe / Spießkraut / Wegetritt / Spitzfederich / schmalblättriger Wegerich / Lungenblatt.

Das germanische Wort „rik“ bezeichnete den König oder Herrscher. So ist der Wegerich der Herrscher der Wege.  Und dort am Wegrand ist er ja auch häufig zu finden.

An Wirkstoffen enthält der Spitzwegerich Iridoidglycoside wie Aucubin, Catalpol, Asperulosid,  Schleimstoffe, Gerbstoffe, Kieselsäure und Saponin.

© B.Bornmann-Lemm
Zu Risiken und Nebenwirkungen befragen Sie bitte vor der Nutzung Ihren Arzt oder Apotheker.

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