Sie fliegen wieder !

Sie fliegen wieder!

16. März 2017  Seit einigen Tagen fliegen im NABU-Garten wieder die Männchen der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta). Erst waren es nur vier oder fünf. Gestern waren es gut zehn und seit heute fliegen knapp 20 Drohnen. Sie umschwirren wie wild die von uns gebauten Nisthilfen. Denn heute ist auch des erste der Weibchen geschlüpft. Fast zwei Stunden lang herrschte bei sonnigem Wetter großer Tumult an den Einfluglöchern der Nisthilfen. Es ist Paarungszeit.

Bei dieser Drohnenzahl kann man davon ausgehen, dass auch mindestens die gleiche Anzahl Niströhren belegt waren und ohne Parasitenbefall durch den Winter gekommen sind. Denn die Drohnenzelle ist immer die letzte Zelle jeder Brutröhre. Dahinter liegen 3 bis 5 für Weibchen. Die übrigen Damen sollten also auch in den nächsten schönen Tagen erscheinen.

Auch eine Steinhummelkönigin (Bombus lapidarius) und eine Erdhummelkönigin (Bombus terrestris) ließen sich bereits auf Nistplatzsuche sehen. Zwei Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) fliegen auch schon. Zurzeit blühen noch die Krokusse (Crocus spec.) und Schneeglöckchen (Galanthus spec.). Blausterne (Scilla bifolia) und Schneestolz (Chionodoxa spec.) beginnen langsam mit der Blüte. Narzissen und Gnomentulpen (Tulipa turkestanica) werden als nächstes an den Start gehen, um für Pollen und Nektar zu sorgen.

Damit hat nun Anfang März die Gartensaison im NABU-Garten begonnen. Als erstes aber haben wir leider im Februar den alten Pflaumenbaum fällen müssen. Der Pilzbefall im Stammfußbereich war zu stark. Dieter Lückemann und Klaus-Dieter Lemm haben sich der Sache angenommen. Der Stamm wurde auf ca. 1m Höhe gefällt. So bleibt erst einmal für die Insekten noch ein Futter- und Nistplatz. 

Von den Gartenbeeten habe ich jetzt in den letzten warmen Tagen den Laubmulch entfernt, damit sich die Erde besser erwärmen kann. Die oberste Erdschicht unter dem Mulch ist bereits sehr krümelig und voller Regenwürmer und anderer Bodenlebewesen. Sehr zur Freude von Rotkehlchen, Zaunkönig und Heckenbraunelle. Sie kommen aus der nebenan liegenden Benjeshecke regelmäßig zum Futtersuchen. Auf die Gemüse-, Obst- und Staudenbeete habe ich den garteneigenen Kompost vermischt mit etwas Urgesteinsmehl aufgebracht und leicht eingeharkt. In das schon im Herbst neu angelegte Karls-Beet wurden bereits die Ackerbohnen (Erhaltungssaatgut Vicia faba Landsorte vom Mittelrhein) gesetzt. Sie vertragen kalte Witterung und können so der schwarzen Bohnenlaus und den Schnecken besser davonwachsen. In diesem Karls-Beet werden ausschließlich Pflanzen angebaut, die bereits in der Landgüterverordnung Karls des Großen (Capitulare de villis vel curtis imperii) aus dem 9. Jahrhundert erwähnt sind. 

Mit dem „Frühlingsstart im NABU-Garten“ am 08.04.2017 von 10-15 Uhr beginnt nun auch wieder die Zeit der regelmäßigen offenen Gartentage. Sie bieten die Gelegenheit, den Garten zu besichtigen und sich über Themen rund um den Garten zu informieren.

Unsere Schwerpunkte liegen bei:

  • der Förderung der Artenvielfalt 
  • naturgemäßem Gärtnern
  • Kompost & Mulch
  • Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt
  • Nisthilfen & Co.

 

Termine können auch gern telefonisch vereinbart werden.
Ansprechpartner: Brigitte Bornmann-Lemm / Tel.: 0157-36287972

Text und Fotos: Brigitte Bornmann-Lemm