Pflanzen-Name: Eibisch / Echter Eibisch (lat.: Althaea officinalis)
Diese alte, aus Mittel- und Südeuropa stammende Heilpflanze gehört zu den Malvaceae / Malvengewächsen. Sie wird bereits im Capitulare de villis [Landgüterverordnung Karls des Großen] und bei Hildegard von Bingen erwähnt.
Der Eibisch liebt warme, lehmige Standorte. Gern hat er auch nassen, nährstoffreichen Boden an Wassergräben. Da er salztolerant ist, wächst er bevorzugt in Küstennähe. Allerdings ist die Pflanze so selten geworden, dass die Rote Liste der gefährdeten Arten auch zu seinem Stammplatz gehört.
Wie so viele heimische Nutzpflanzen hat auch die Eibischpflanze über die Jahrhunderte in den einzelnen Landstrichen unterschiedliche Namen erhalten. Adewurzel / Althee /Weißwurzel / Schleimwurzel / Sammetpappel / Weiße Malve /Heilwurz gehören dazu.
Der 50 bis 120cm hoch werdende, ausdauernde Eibisch entwickelt seine Blütenstände erst ab dem zweiten Jahr. Vorher wird nur eine bodenständige Blattrosette ausgebildet.
Die wunderbaren weißen oder rosa-violetten Blüten wachsen an aufrechten Stängeln in den Blattachsen der oberen Blätter und blühen von Juli bis September. Sie gehören zu den Bienen- und Hummelpflanzen. Die Blätter sind drei- bis fünflappig. Durch ihre filzige Behaarung wirken sie oft aschgrau.
Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat von April bis September. Im Herbst werden die jungen Pflanzen ins Beet gesetzt. Im Sommer fördert eine regelmäßige Düngung mit Brennnesseljauche das Wachstum.
Zur Verwendung als Heiltee bei Atemwegserkrankungen, Husten, Mund- und Rachenentzündungen werden die Blüten und Blätter verwendet. Die Pflanze enthält als Wirkstoff Schleimstoffe.
Früher wurden die Wurzeln als Gemüse und als Süßspeise verwendet.
Aus Substanzen des Eibischs wurde ursprünglich die Süßware Marshmallow hergestellt, die heute vor allem mit den USA assoziiert wird, die aber auf die französische Pâte de guimauve (Eibischteig) zurückgeht.
Der Name Marshmallow leitet sich von der englischsprachigen Bezeichnung marsh mallow (deutsch: Sumpf-Malve) für den Eibisch ab. Verwendet wurden dafür sowohl die Stängel und Blätter als auch die Wurzel. Heute verwendet die Industrie Ersatzstoffe.
Test und Fotos: Brigitte Bornmann- Lemm
Infoblatt Eibisch (PDF-Download