Nisthilfen für Lachmöwen
Die Brutplätze der Lachmöwen sind hart umkämpft. Verzweifelt suchen diese Vögel Nistmöglichkeiten für ihre Nachkommen. Selbst Strommaste werden in letzter Not hierfür aufgesucht.
Im Naturschutzgebiet Hallerey befindet sich ein durch Bergsenkungen entstandenes Gewässer. Speziell den Wasservögeln bietet dieser See ausreichend Nahrung und Fortpflanzungsmöglichkeiten. So war es zumindest in der Vergangenheit. Lachmöwen bevorzugen für ihre Brutplätze kleine Inseln in flachen Gewässern als Schutz vor Bodenräubern. In der Hallerey werden die muldenförmigen Nester aus Wasser- und Röhrrichtpflanzen auf Baumstümpfen gebaut, die aus dem Wasser ragen. Der steigende Wasserspiegel, verbunden mit Unwettern und starkem Wellenschlag, entzieht dieser Bauweise die Basis und die Vögel verlassen ihre Kolonien. Geeignete Brutplätze sind rar oder nicht mehr vorhanden.
Hilfe musste her und es war Eile geboten.
Wilfried Werkmeister, über lange Jahre aktiv im NABU, mit handwerklichem Geschick und ausgeprägtem Sinn für sofortiges Handeln, konnte die Not nicht länger mit ansehen. Er fertigte zwei Stahlkonstruktionen mit jeweils vier Plattformen als Brutplätze. Verschraubungen der Querträger mit den Standbeinen helfen, Bodenunebenheiten im See auszugleichen. Dank der flexiblen Konstruktion, wurden die Nisthilfen in einer morgendlichen Aktion mit einem Schlauchboot transportiert und aufgestellt. Mit Spannung wurde das Geschehen verfolgt und große Freude kam auf, als die ersten Lachmöwen die neuen Plätze belegten. Mit einem so schnellen Erfolg hatte keiner gerechnet. Auf allen acht Plattformen wurden Nester errichtet. Es gab zwar noch keine erfolgreiche Brut, aber wir sind zuversichtlich und schauen erwartungsvoll auf das nächste Jahr. Insgesamt war der Bruterfolg in diesem Jahr mit mindestens 40 Jungvögeln größer, als im vergangenen Jahr, mit nur zwei Jungen. Das Projekt wird im nächsten Jahr fortgesetzt. Helferinnen und Helfer sind herzlich willkommen.