NAJU Dortmund bringt Naturforscherpass auf den Weg

Von der Idee zum erfolgreichen Projekt:

Wie können wir Kindern die Natur näher bringen und hierbei die Wichtigkeit des Umwelt- und Naturschutzes hervorheben?

Dieser Frage haben sich die jugendlichen Mitglieder des Dortmunder Naturschutzbundes „NAJU“ gewidmet. Das Ergebnis ist verblüffend und das Projekt ein voller Erfolg.

Nachfolgend wird der Prozess beschrieben und erläutert:

Projektziel:

Ziel des Projektes war es, Kinder im Rahmen von Aktivitäten in der Natur oder auch durch praktische Arbeiten, für die Natur zu interessieren und sie als NABU- Mitglieder zu gewinnen.

Projektmaßnahmen:

  1. Zielgruppe bestimmen
  2. Beschreibung der Aktivitäten und Aktionen
  3. Schaffung von Anreizen für die Kinder
  4. Örtlichkeiten der Veranstaltung finden
  5. Betreuer und Fachleute finden
  6. Erstellung und Publizierung des Veranstaltungsprogramms
  7. Aktuelle Situation und zukünftige Aktivitäten

Die wesentlichen Projektmaßnahmen wurden im Rahmen von Besprechungen der NAJU- Gruppe erarbeitet. Mit Hilfe von erfahrenen Pädagogen, welche die ersten Meetings moderiert haben, wurden Ideen gesammelt, gebündelt und bewertet. Aus diesen Ideen wurden Maßnahmen abgeleitet, welche für die Erreichung des Projektziels notwendig waren.

Ergebnisse der Projektmaßnahmen:

     Zu 1.) Zielgruppe bestimmen

               Die Zielgruppe sind Kinder im Alter von 6-10 Jahren.

     Zu 2.) Beschreibung der Aktivitäten und Aktionen

Im Rahmen von Waldspaziergängen wird den Kindern die Vielfalt der Natur erläutert. Hierbei werden mit Tasten, Fühlen und Schmecken die Sinne gestärkt. Es werden Nisthilfen und Insektenhotels gebastelt, Essen aus Pflanzen hergestellt, welche während der Spaziergänge gesammelt wurden. Ein Beispiel sei hier nur die Herstellung einer Kürbissuppe mit anschließender Verwertung des Kürbisses für Halloween. Und und und…..

     Zu 3.) Schaffung von Anreizen für die Kinder

Diese Maßnahme stellte eine besondere Anforderung an die Mitglieder. Hierbei bestand die Herausforderung weniger darin, wie man Kinder für die Natur interessiert, sondern, mit welchen Mitteln man die Kinder auch langfristig bindet.

Ein „Naturforscherpass“ war geboren. Eine Art Pass, wie ein Schwimmausweis, in welchen zu jeder Veranstaltung das Kind einen Eintrag erhält.

So ungefähr sieht er aus

Insgesamt können vier Einträge zu jeweils einem Thema erfolgen. Als Themen wurden die Bereiche

- Pflanzen - Tiere  - Lebensraum  - Natur erleben

gewählt, zu denen die passenden Aktionen und Veranstaltungen angeboten werden.

Aber ein einfacher Stempeleintrag, erschien uns nicht cool genug. Was sollte stattdessen benutzt werden? Klar doch „Rudi“, Rudi Rotbein sollte es bringen. Leider gab es von den existierenden Rudis- Zeichnungen nicht die passenden, zu den Themen. Es müssen neue Rudis her, aber wie? Selbst zeichnen! Jetzt waren nicht nur die Mitglieder des NAJU mit Freude dabei sondern auch ältere. Die Ergebnisse lassen sich wirklich sehen. Sicherheitshalber wurde noch geklärt, inwieweit das Urheber- und Vertragsrecht mit dem eigentlichen Erfinder des Rudi Rotbeins eingehalten werden musste. Grünes Licht aus Berlin und somit wurde die Wiedergeburt des Rudis in aufgepeppter Form gefeiert. Es sind viele neue Rudis entstanden. Hier nur ein kleiner Auszug. Man kann schon fast sagen, dass eine Art Rudimanie ausgebrochen ist. Nun gibt es zu jedem Thema einen Rudi, welcher in Form eines Etikettes in den Pass geklebt wird.

Bei der Teilnahme an einer Veranstaltung erhält jedes Kind einen Aufkleber.

Hier ist ein kleiner Auszug der Rudis:

     Zu 4.) Örtlichkeiten der Veranstaltungen finden

Wenn möglich sollte eine Örtlichkeit gefunden werden, die im Wesentlichen vier Kriterien erfüllen sollte.

  • Gute Erreichbarkeit durch öffentliche Verkehrsmittel
  • Direkt in der Natur
  • Räumlichkeiten für praktische Tätigkeiten
  • Kostenlos

Wo soll es so etwas geben? Und doch. Am Rand vom Dortmund. Im Grünen gelegen, gibt es ein altes Gut, das „Gut Königsmühle“, welches seit einigen Jahren mit öffentlichen Mitteln renoviert wird. Es ist primär ein pädagogisch, soziales Zentrum. Aber auch ein Kindergarten ist untergebracht. Ein frisch renoviertes Hofcafe bietet nicht nur an den Wochenenden Besuchern und Spaziergängern die Möglichkeit einer angenehmen Rast. Also ein idealer Ort, wo sich die Eltern aufhalten können, wenn der Nachwuchs in der Natur streunert.

Der Betriebsleiter des Gutes, war von der Idee mit dem Führerschein spontan angetan und hat seine Unterstützung angeboten. Schließlich hat er selbst noch kleinere Kinder und er kennt den NABU bereits durch gemeinsame Veranstaltungen.

Ein alter Bauwagen mit Öfchen zum Heizen und Kochen darf von den Kids genutzt werden.

     Zu 5.) Betreuer und Fachleute finden

Diese Maßnahme war schnell erledigt. Genug Freiwillige meldeten sich spontan. Nun hat der NABU Dortmund das große Glück, dass es viele ausgebildete Biologen und Pädagogen in den eigenen Reihen gibt, die das Projekt der Jugendgruppe unterstützen.

     Zu 6.) Erstellung und Publizierung des Veranstaltungsprogramms

Ein Programmplan für die ersten Veranstaltungen war schnell erstellt und kann direkt aus dem Internet vom www.nabu-dortmund.de ausgedruckt werden. Selbstverständlich werden die Berichte auf einer eigenen Seite permanent aktualisiert.

     Zu 7.) Aktuelle Situation und zukünftige Aktivitäten

Das Projekt ist ein voller Erfolg. Die Nachfrage und das Interesse ist groß. Und es macht allen Beteiligten richtig Spaß. Aber wir stehen ja erst am Anfang und haben schon weitere tolle Ideen, um aus dem Projekt eine ständige Einrichtung zu machen.

Mit dem Erlös aus Beiträgen und Spenden, sollen Lupen, Zeichenmaterial, Fledermausdetektoren, Ferngläser und Kescher angeschafft werden.