Nachwuchsfotograf holt Preis

DORTMUND Hermann Hirsch, 16-jähriger Schüler aus Barop, fotografiert Tiere. So gut, dass er damit jetzt einen internationalen Preis gewonnen hat.

Konzentriert hockt Hermann Hirsch im Gras an der TU Dortmund und richtet den schwarzen Apparat in seinen Händen auf die Libelle. Die sitzt wie gefroren da. Er wartet, bis die Sonne genau hinter dem Tier steht und drückt ab. Das Ergebnis: Das perfekte Foto.

Fotostrecke 16-Jähriger gewinnt Fotowettbewerb

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Er ist der „Young Wildlife Photographer 2010“, Gesamtsieger eines Fotowettbewerbs, ausgeschrieben vom WWF Finnland und der Finish Nature Photographers Association. Sein Siegerfoto zeigt eine Hufeisenazurjungfer, eine der in Dortmund verbreiteten Libellenarten, fotografiert bei Sonnenaufgang um 6 Uhr morgens.

Die für Schüler in den Ferien untypische Uhrzeit hat jedoch nicht nur bildgestalterische Gründe: „Die Libelle war eine fotografische Herausforderung“, sagt der Preisträger, „Nachts können sie sich auf Grund der Kälte nicht bewegen. Deshalb konnte ich mir am Abend ein geeignetes ‚Model‘ suchen und mir sicher sein, es am nächsten Morgen auch genau dort wieder aufzufinden.“

Seit er 14 Jahre alt ist

Nur deshalb konnte er die Tiere, die sonst nur selten stillsitzen, buchstäblich in das rechte Licht rücken. Hermann Hirsch fotografiert, seit er 14 Jahre alt ist: „Anfangs knipst man erstmal alles, was einem einfällt“, erzählt er. „Wenn man dann langsam ein Gefühl für die Bildgestaltung bekommt, fängt man an, sich zu spezialisieren.“

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Den ersten Schritt in diese Richtung machte der Nachwuchsfotograf mit Versuchen an den Blumen im heimischen Garten, später hatten es ihm Wasserspiegelungen im Hallerey angetan. Durch seine Mutter ist Hirsch Mitglied im Naturschutzbund (NABU) geworden.

Danach stand für ihn das Ziel seiner fotografischen Reise schnell fest. Die Vögel hatten es ihm angetan. „Man muss schon ein bisschen verrückt sein“, scherzt er, „wenn man sich stundenlang draußen mit seiner Kamera auf die Lauer legt um ein Foto von einem seltenen Vogel zu bekommen.“

Schärenmeer-Nationalpark

Dass er diesmal von seinem Fachgebiet abgewichen ist, hat sich für den Nachwuchsfotografen gelohnt. Gewonnen hat er nicht nur eine Kreuzfahrt im Schärenmeer-Nationalpark an der Westküste Finnlands zusammen mit den Gewinnern aus anderen Ländern, sondern auch eine Profi-Spiegelreflexkamera im Wert von rund 3500 Euro. 

Text von Bastian Pietsch (Ruhr Nachrichten)