Herbstbericht Garten-AG Oktober 2015

Der NABU-Garten geht nun Ende des Monats in die Winterruhe.

Vom 01.Nov. 2015 bis 29.Febr. 2016 werden keine Offenen Gartentage oder Aktionstage stattfinden.

Einzige Ausnahme ist die „Stunde der Wintervögel“ im Januar.

Jetzt im zweiten Halbjahr habe ich noch einige gartenbauliche Veränderungen vorgenommen. Das Staudenbeet wurde umgebaut und durch einen Mittelweg hinauf zum Gartenteich geteilt. Einige Riesenstauden habe ich umgepflanzt, um mehr Platz für Trachtpflanzen zu erhalten.

Auf der linken Gartenseite habe ich mit tatkräftiger Unterstützung von Klaus Horn einen Teil der Vogelhecke entfernt. Danach konnte ich den bisher ignorierten Wildwuchs etwas eindämmen. Die Wurzelunkräuter wie kriechenden Hahnenfuß, Zaunwinde, Brennnesseln und wilde Brombeeren habe ich so gut es geht vermindert.

Ganz werde ich sie in dieser großen naturnahen Biotop-Anlage des Gartenverein Dortmund-Nord e.V. sicher nicht entfernen können. Die Gartenbeete am Zaun konnte ich dann verbreitern und habe die Selbstaussaaten der jungen Königskerzen, Karden und Nachtkerzen dorthin gepflanzt.

Die beiden alten Apfelbäume trugen in diesem Jahr wenig, da ich im Frühjahr einen sehr starken Gesundungsschnitt durchgeführt hatte. Der junge Holsteiner Cox hat dafür sehr viele, dicke und leckere Äpfel geliefert. Ebenso hat der Birnbaum gut getragen. Auch die Kartoffelernte in dem kniehohen Hochbeet war ertragreich. Fünf alte Sorten konnte ich weitervermehren.

Bisher sind die in der Gartenanlage grassierenden Kartoffelkäfer noch nicht in unserem Garten angekommen. Vielleicht hat dabei die Pflanzung von Ringelblumen und Kapuzinerkresse im Kartoffelbeet etwas dazu beigetragen. Diese Mischung hat sich jetzt schon im zweiten Jahr bewährt.

Am 17. Oktober haben wir dann in einem Aktionstag (getrennter Bericht) noch ein weiteres halbhohes Hochbeet angelegt. Zeitgleich hat ein zweites Arbeitsteam die Vogelhecken rechts und links eingekürzt. Jetzt liegen nur noch die normalen Pflegemaßnahmen an. Ganz herzlich möchte ich mich bei allen NABU-Mitgliedern, die übers Jahr im Garten geholfen haben für ihren Einsatz bedanken.

Zu den offenen Gartentagen und Fachberatungen, die regelmäßig in der Presse und auf der Webseite bekannt gegeben werden, und zweimal im Monat stattfinden, kommen immer wieder interessierte Menschen. Auch andere Fachberater kommen mittlerweile zu uns, um sich über naturnahes Gärtnern zu informieren.

Jetzt im Oktober habe ich den Garten und meine Arbeit analysiert und drei Schwierigkeiten  festgestellt:

  1. der Garten insgesamt ist sehr schattig gelegen. Saatgut zur Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt lässt sich dort nicht ausrechend ziehen. Gemüsepflanzen brauchen viel Sonnenlicht. Daran lässt sich nichts ändern. Den Schatten werfen die großen Bäumen an der Eberstraße. Also werde ich weiterhin nur kleine Mengen Gemüse anbauen und dafür mehr auf die Vereine zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt verweisen.
  2. Der Gartenboden besteht aus etwa 50-70cm festen Lehmboden, darunter liegt Bauschutt. Das ist in der ganzen Gartenanlage so. Dadurch ist der Boden ist immer feucht und kalt. Hier haben sich die beiden bisherigen Hochbeete als sinnvolle und gute Alternative erwiesen. Der Ertrag ist besser.
  3. Der pH-Wert liegt in unserem Garten und auch im öffentlichen Bereich der Gartenanlage zwischen 4 und 6. Idealerweise sollte er bei 6,5 liegen.

Nachdem ich mich in den letzten Wochen mit zwei Fachleuten für Boden, bzw. Biolandbau unterhalten habe, weiß ich mittlerweile, dass der einfache Gartenkalk, den ich bisher verwendet habe nicht ausreichend ist. Er wirkt zu langsam. Empfohlen wurde mir Meeresalgenkalk. Darauf werde ich nun umstellen.

Text und Fotos: Brigitte Bornmann - Lemm