Gänseexkursion zum Niederrhein, vom 20.02.11
Bei mittlerer Bewölkung und Temperaturen um die 2°C fanden sich am Sonntag den 20.02.11 sechzehn Naturinteressierte am Treffpunkt in Lütgendortmund ein, um gemeinsam eine Tour zu den nordischen Gänsen, die sich zur Winterzeit am Niederrhein aufhalten, zu unternehmen.
Schon auf dem Weg zum eigentlichen Zielort konnten wir ab Kleve einige Gänsearten auf den Feldern vom Auto aus beobachten, darunter Weißwangengänse, Saatgänse und einige Hundert Blässgänse.
Den ersten Halt machte die Gruppe in Griethausen, um auf den Alten Rhein zu blicken. Zu entdecken gab es etwa 18 Gänsesäger, zwei Austernfischer, vier Kiebitze, einige Pfeif-, Schnatter- und Krickenten. Ein paar Kormorane fischten direkt neben Tafel- und Stockenten.
Plötzlich ein besonderes Naturschauspiel: ein Blick nach Westen und Osten wurde insofern belohnt, als dass dort einige Hundert Blässgänse, wohl durch eine Störung aufgescheucht, lautstark rufend von angrenzenden Feldern kommend auf den Altrhein flogen.
Ein wenig durchgefroren sind wir anschließend im nahe gelegenen Ort zu einem heißen Kakao oder Kaffee eingekehrt, um uns aufzuwärmen.
Danach ging es weiter zum niederländischen Naturschutzgebiet Millingerwaard, das einige von uns schon im Sommer letzten Jahres wegen der Trauerseeschwalben aufgesucht hatten. Es war interessant, das Gebiet zu einer anderen Jahreszeit zu sehen. Wo im Sommer Gelbspötter, Grasmücken und Rohrsänger singen und sich der Schwarzstorch im Au- und Bruchwald herumtreibt, waren jetzt nur Buntspecht, Gartenbaumläufer, ein Wiesenpieper und ein rufender Zilpzalp vor Ort.
Unser Beobachtungsschwerpunkt sollte allerdings auf den Wasservögeln, die den Winter hier verbringen, liegen. So entdeckten wir auf einem großen Gewässer, das wir umrundeten, von weitem einige balzende Schellenten und eine männliche Spießente, dessen Prachtkleid eine wahre Schönheit darstellte. Natürlich waren auch dort Schnatter- und Reiherenten vertreten, aber auch ein weiblicher Zwergsäger zeigte sich im Suchfeld unserer Spektive direkt neben einem Graureiher.
Das Vorkommen des Bibers in diesem Gebiet war offensichtlich, am Gewässerrand hatte er viele, selbst große Bäume gefällt. Die Abdrücke seiner starken Zähne im Holz der Baumstämme konnten alle Teilnehmer ausgiebig betrachten. In diesem Gebiet sind Biber Teil der Landschaftsgestaltung, genau wie die freilebenden Wildpferde, die im Winter die Rinde von den umgestürzten Bäumen schälen.
Bei unserer Gewässerumrundung entdeckten wir dort, wo im Sommer Schwarzkehlchen vorkommen, Trupps von Gimpeln und Buchfinken. Am Gewässerrand ließ sich aber auch kurz eine Rohrammer blicken. Dazu riefen Amsel und Weidenmeise.
Insgesamt zählten wir auf dieser Reise durch die schönsten Naturgebiete am Niederrhein 54 Vogelarten. Trotz des eisigen Windes war dies ein gelungener Tag bei unseren gefiederten Wintergästen.
Wir danken wie immer Klaus Horn, der die Gruppe leitete.
Artenliste
Bericht von Stefan Helmer