Gänseblümchen

Wer kennt sie nicht, diese kleinen, lachenden Blüten die sich so gern in jeder Wiese und an den Wegrändern niederlassen und fast das ganze Jahr hindurch blühen.

Dieser Korbblütler (Asteraceae), den viele auch unter den Namen Tausendschön, Marienblume, Maßliebchen oder Osterblume kennen. Die Biologen nennen es lieber Bellis perennis, die ausdauernde Schöne.

Das Gänseblümchen ist in ganz Europa verbreitet. Die immergrüne, mehrjährige Pflanze wächst an sonnigen, nährstoffreichen Standorten in frischen Wiesen, auf Weiden und an Wegrändern.

Es hat weiße bis rosa Zungenblüten und in der Mitte gelbe Röhrenblüten. Die Stängel sind blattlos, leicht behaart mit endständigen einzelnen Blüten. Die Blätter sind spatel- bis eiförmig, gezahnt und sitzen in einer grundständigen Rosette. Die Blütezeit ist von Februar bis November. Die Blüten schließen sich nachts und bei feuchtem Wetter.

Die Pflanze vermehrt sich generativ über Samen durch Wind- und Ameisenverbreitung und vegetativ durch Ausläufer des Wurzelstocks. So bilden sich häufig rasenartige Pflanzenflächen.

Sie ist eine sehr gute Nahrungspflanze für Wildbienen, Hummeln und Insekten.

Aber auch für den Menschen ist sie essbar.

Die Blüten und Blätter können als Salatzutat gegessen werden. Aus den Blütenknospen lässt sich ein Kapern-Ersatz herstellen und die frischen Blätter können als Tee oder Presssaft getrunken werden.

Durch seine vielen Wirkstoffe ist das  Gänseblümchen ein gutes Heilkraut. Es beinhaltet Saponine, Bitterstoffe, Gerbstoffe und ätherische Öle.

Die Anwendung erfolgt innerlich zur Immunstärkung bei Erkältungen oder zur Blutreinigung im Frühjahr. Äußerlich angewendet hilft es bei Quetschungen und Prellungen.

In alten Quellen heißt es, die zu Johanni am 24.Juni gepflückten Pflanzen wären besonders heilkräftig.

In der nordischen Mythologie waren die Gänseblümchen der Göttin Freya geweiht. Sie ist die Göttin des Frühlings, der  Fruchtbarkeit und des Lichts. In christlicher Zeit wurde die Pflanze der Muttergottes Maria zugeordnet.

Das Gänseblümchen wird schon lange als Liebesorakel genutzt. Man zupft die Blütenblätter einzeln und zählt ab: „Er liebt mich“ „Er liebt mich nicht“. Das letzte Blütenblatt gibt die entsprechende Auskunft.

Bericht und Fotos: Brigitte Bornmann - Lemm

Infoblatt_Gaenseblemchen_Bellis perennis