Frühlingsgefühle kommen auf...

..., zumindest wenn man die Schellenten und die Haubentaucher auf dem Phoenixsee beobachtet. Es ist ziemlich warm und die Sonne wärmt schon den Rücken. So lässt es sich bei der Vogelbeobachtung aushalten. Immer wieder ist es eine Freude den Dortmunder Ornithologen Erich Kretzschmar am See zu treffen. Wenn ich die seltene Moorente und die Bergente im Getümmel der Tafelenten und Reiherenten einfach nicht entdecken kann, reicht ein kurzer Blick von Erich durch das Fernglas und schon kann er mir genau beschreiben, wo die beiden Wintergäste zu finden sind. Diesmal schwimmt die Bergente allerdings in weiter Entfernung, unfotografierbar.

Die Schellenten machen es mir leichter. Sie schwimmen im Ostteil des Phoenixsees und das auch noch häufig zusammen. Die männlichen Schellenten, die auf dem Phoenixsee überwintern, schmücken sich mit schön gezeichnetem schwarz-weißen Gefieder und einem dunkelgrünen Kopf. Zwischen dem Auge und dem schwarzen Schnabel gibt es einen weißen Fleck. Auffällig sind die leuchtend gelben Augen, die auch der Grund für den englischen Namen „Goldeneye“ sind. Das Weibchen hat ein graues Gefieder und einen braunen Kopf und sieht damit ebenso schmuck aus wie das Männchen. Erich und ich beobachten ein merkwürdiges Verhalten der drei Tauchenten. Immer wieder strecken die Männchen ihren Kopf in die Höhe oder biegen den Hals und Kopf gekonnt auf den Rücken, der Schnabel schaut senkrecht nach oben. Wir sind uns schnell sicher, dass wir Zeugen einer Balz sind. Schön anzusehen und wie bestellt. Zunächst zeigen die beiden Erpel das Balzverhalten abseits vom angebeteten Weibchen. Ob sie erst üben wollen?  Dann schwimmen sie aber zur Schellentendame, umkreisen sie und zeigen ihr, was sie für schöne Bewegungen drauf haben. Zum Schluss sogar synchron. Mich haben sie enorm beeindruckt. Das Weibchen scheint noch nicht sicher, wem sie ihre Gunst gewähren soll. Ein Grund, bald wieder am See vorbeizuschauen. Schließlich möchte ich gern wissen, wie die Balz weitergeht.

 

Fotos und Text: Franz Luthe (www.dieschlenderer.de)