Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula)

Vorkommen, Flugzeit:

Die Frühe Adonislibelle fliegt meist als eine der ersten Libellen im zeitigen Frühjahr und ist ab Ende April  an verschiedensten Gewässern zu sehen. 

War sie in den 1990er Jahren in Dortmund noch eine Seltenheit, gehört sie mittlerweile zu den häufigsten Arten.

Sie fliegt an pflanzenreichen Kleingewässern und langsam fließenden Bächen. Auch an Gartenteichen ist sie eine der häufigsten Arten.

Aussehen, Bestimmungsmerkmale:

Zu den Schlanklibellen gehörend ist ihr Hinterleib lang und sehr dünn. Sie gleicht einer roten, durch die Luft fliegenden Nadel .

Verwechslungsmöglichkeit besteht nur mit der Späten Adonislibelle (Ceriagrion tenellum). Diese ist insgesamt zierlicher und es fehlen die schwarzen Zeichnungen auf dem Hinterleib. Die Beine sind rötlich bis weißlich statt schwarz. Sie ist bei uns aber sehr selten. 

Entwicklung, Lebenszyklus:

Zur Begattung fliegen die Libellen zuerst im Tandemflug, wobei das Männchen das Weibchen mit seinen Hinterleibsanhängen zwischen Kopf und Brust festhält. Zur eigentlichen Begattung kommt es dann, während das sogenannte Paarungsrad gebildet wird . Beide Libellen krümmen ihre Hinterleiber so, daß das Weibchen das sekundäre Geschlechtsorgan des Männchens erreicht, welches vorher mit Sperma gefüllt wurde. 

Die Eier werden an den  verschiedensten Pflanzen über und unter Wasser abgelegt. Dabei hält sich das Männchen weiterhin am Weibchen fest . Das hat den Vorteil, daß sich nun kein anderes Männchen mit dem Weibchen paaren kann, bis die Eier abgelegt sind. 

Die Larven leben unter Wasser und besitzen am Hinterleib Kiemen. Sie ernähren sich von anderen Wasserinsekten und deren Larven (z.B. Mückenlarven, Wasserflöhe). Nach 1-2 Jahren klettern sie an einem schönen Tag an einem Halm aus dem Wasser und häuten sich zur fertigen Libelle. Sie streifen dann ihre letzte Larvenhaut ab, nachdem sie darunter die Metamorphose zur vollständigen Libellen durchgemacht haben. Als sogenannte Exuvie bleibt die Larvenhülle dann an der Pflanze zurück. Durch sie kann man eine Fortpflanzung am jeweiligen Gewässer nachweisen. 

Nach dem Aushärten der Flügel fliegt die Libelle in ihr neues Leben, welches eigentlich nur der Fortpflanzung dient. Ihre Nahrung besteht aus kleinen Insekten, wie z.B. Mücken, Schnaken oder anderen Libellen

Text : Guido Bennen