Fährentour entlang der Ruhr
Am 02.09.10 starteten Felix Ostermann und ich nach unserer „Drei-Seen-Tour entlang des Ölbachs“ erneut zu einer ornithologischen Exkursion. Zunächst besichtigten wir das Klärwerk Ölbachtal, das wegen des beschränkten Zutritts störempfindlichen Vögeln viel Ruhe bietet. Und dem entsprechend entdeckten wir Vögel wie die Gebirgsstelze und den Flussuferläufer. Auch der Eisvogel muss sich dort aufhalten und wechselt zwischen Vorteichen und Filterbecken. Doch an diesem Tag bekamen wir ihn nicht zu Gesicht. Jedoch sahen wir zahlreiche Kormorane, Graureiher und ein paar juvenile Lachmöwen. Ein Buntspecht flog vorbei und in den Bäumen und der restlichen, recht bunten Vegetation fanden sich Kleinvögel wie Sumpfmeise, Zilpzalp, Buchfink und Kohlmeise.
Anschließend steuerten wir das Freizeitbad Heveney an, das auch über die A43 gut zu erreichen ist. Am Ufer des Kemnader Sees hatten wir vor der Abfahrt unserer Fähre, der Schwalbe, noch ein nettes Gespräch mit Passanten über die ausufernde Populationsdynamik von Nil- und Kanadagänsen und die ökologische Bedeutung der Elster.
Als die Fähre dann ablegte, ging es los. Wir hatten freie Sicht auf Kormorane, Haubentaucher, Graugänse und Silbermöwen. Stromaufwärts entlang der Ruhr standen am Ufer immer wieder ein paar Graureiher und auch Zwergtaucher mit Nachwuchs waren neben Teichrallen und Höckerschwänen zu beobachten.
An der Schleuse Herbede, die wir passieren mussten, strömte das Wasser kleine, mit Felsen und etwas Vegetation bestückte Staustufen hinab, an denen bei günstigem Wasserstand die Wasseramsel auf Beutefang geht. Im Verlauf der Fahrt ging es an der Burgruine Hardenstein und an der Zeche Nachtigall vorbei, bis die Fähre schließlich an der Uferstraße nördlich von Bommern, Witten umkehrte. Genau da zeigte sich neben einem Mäusebussard auch ein einzelner adulter Fischadler über der Landschaft.
Erneut die Schleuse Herbede passierend, legten wir schließlich wieder am Freizeitbad Heveney an und konnten dort vom Ufer aus noch wunderbar die Kormorane fotografieren, die auf einer Plattform ihre Flügel trockneten.
Insgesamt eine gelungene „Bootsfahrt“, wobei in den kommenden Wochen mit der Ankunft der überwinternden Wasservögel ornithologisch wohl noch mehr „drin“ sein wird. Allerdings endet die Saison für diese Fähre Ende Oktober.
Mit viel Vorfreude blicken wir daher auch auf das kommende Vogelfestival am 11. und 12. September.
Text: Stefan Helmer; Fotos: Stefan Helmer, Felix Ostermann