Exkursion in die Rieselfelder Münster, vom 05.09.2010
Acht Dortmunder NABU-Ornis und Naturfotografen traten am 05.09.10 gegen 7 Uhr die Fahrt in die Rieselfelder Münster an, wo am Morgen bei schönem Licht noch leichter Nebel über den Wiesen stand.
Von Beobachtungshütten aus ließen sich Kormorane, Weißstörche, Schnatterenten und viele andere Vogelarten beobachten, auch der Eisvogel war dabei. Hunderte Kiebitze versammelten sich auf Schlammflächen und suchten Nahrung, zwischen ihnen einige Waldwasserläufer, Sichelstrandläufer, Kampfläufer und Bekassinen, die gut mit dem Spektiv zu bestimmen waren.
Nach einem kurzen Zwischenstopp mit Mahlzeit am Parkplatz trafen wir u.a. auf unseren Dozenten der VHS Dortmund, Guido Bennen, der von da an die Exkursion leiten sollte. Gemeinsam starteten wir die zweite Runde durch das Gebiet.
Neben vielen Schönheiten wie z.B. der Gebänderten Prachtlibelle, die mit zunehmenden Temperaturen langsam aktiver wurde, begegneten wir Rohrammern, einem Trauerschwan, Kanada- und Weißwangengänsen, Löffelenten und zahlreichen Krickenten und hörten auch die Rufe des Grünschenkels. Auf Schlammflächen sahen wir Bruchwasserläufer und Flussuferläufer.
Und dann kamen wahre Glücksgefühle beim Vogelbeobachter auf: nachdem ein Tüpfelsumpfhuhn kurz gesehen und anschließend anhand der typischen Rufe bestimmt werden konnte, setzten zwei Baumfalken über einer benachbarten Feuchtwiese zur eindrucksvollen Libellenjagd an. Im Hintergrund saßen mindestens 14 Weißstörche auf den Wiesen oder nutzten die künstlichen Nisthilfen als Landeplatz. Kurze Zeit später ließ sich ein Fischadler am Himmel blicken und kreiste dort, wurde jedoch von Rostgänsen attackiert und drehte letztendlich ab. Anschließend flog noch ein Sperber-Weibchen über uns hinweg und die Rohrweihe hielt im Flug über die großen Schilfbestände Ausschau nach potenzieller Beute. Gelegentlich flogen auch Silber- und Graureiher über das Gebiet.
Die Suche nach dem Steinkauz war ebenfalls von Erfolg gekrönt, denn mit dem Spektiv ließ sich ein Exemplar in weiter Ferne beim Ansitzen beobachten.
Mit dem Auto ein Stückchen weiter, traten wir die letzte Runde durchs Gebiet an. In einer großen Gruppe Krickenten fanden wir den Großen Brachvogel neben Zwerg- und Alpenstrandläufern, und die Wasserralle, die leider nur kurz gesichtet wurde, ließ ihre charakteristischen Rufreihen hören.
Insgesamt ein schöner Tag, auch wenn für die Naturfotografen die Distanz zu den Tieren oft etwas zu groß war. Hiermit war die Veranstaltung offiziell beendet, der sonnige Tag wurde jedoch im benachbarten Ort noch mit einem Stück Kuchen oder einem Eisbecher abgerundet.
Ein Dankeschön auch an Klaus Horn, der uns NABU-Leute wieder sicher nach Dortmund gebracht hat und durch seine ornithologischen Kenntnisse die Tour bereichert hat.
Text: Stefan Helmer