Etagenzwiebel / Luftzwiebel / Baumzwiebel
(Allium cepa var. proliferum / Syn. Allium x proliferum / Allium cepa var. viviparum)
Weitere Namen: Johanniszwiebel, Ägyptische Zwiebel, Lebend gebärende Zwiebel
Dieses Zwiebelgewächs hat im Laufe der Jahrhunderte in seinem Verbreitungsgebiet viele Namen erhalten. Niemand weiß heute mehr, woher diese Kulturpflanze genau kam und wie alt sie schon ist. Vermutlich stammt sie aus West- oder Zentralasien. In unseren Breiten wurde sie zurzeit Kaiser Napoleons eingeführt.
Die Etagenzwiebel ist vermutlich aus einer Kreuzung zwischen der Speisezwiebel (Allium cepa) und der Winterheckzwiebel (A. fistulosum) entstanden.
Für den Erwerbsanbau wurde sie nicht genutzt und ist damit wohl auch nicht züchterisch bearbeitet worden. Es gibt nur regionale Sorten dieser Kulturpflanze, die sich durch Größe, Form und Farbe der Brutzwiebeln unterscheiden. Sie wurden in den Hausgärten vermehrt und sind so erhalten geblieben.
Die Besonderheit dieser Zwiebelart liegt darin, dass sie lebend gebärend ist. Daher auch der lateinische Name Allium cepa var. viviparum. An den 50 bis 80cm hohen Stängeln bilden sich keine Blüten. In zweiter, und an guten Standorten auch dritter Etage erscheint sofort ein Ring junger Brutzwiebeln.
Die Blätter der Zwiebeln sind hohl und wirken etwas aufgebläht. Sowohl diese Schlotten, als auch die jungen scharfen Zwiebeln können in der Küche wie Speisezwiebeln oder Schnittlauch verwendet werden.
Etagenzwiebeln sind nicht sehr ertragreich, aber dafür sehr dekorativ. Sie lieben leichte bis humose, gern auch nährstoffreiche Böden in guter sonniger Lage. Solange die Horst bildenden Mutterzwiebeln im Boden bleiben sind sie winterhart und mehrjährig.
Sie beanspruchen einen Platz von gut 30 x 40 Zentimetern im Beet. Die vegetative Vermehrung erfolgt im Spätsommer über die Brutzwiebeln. Entweder nimmt man sie ab und setzt sie an anderer Stelle wieder in die Erde oder man lässt die Stängel gelb werden. Dann fallen sie um und die Brutzwiebeln wurzeln. Nach drei bis vier Jahren sollten die Horste geteilt und an andere Stelle gepflanzt werden.
Foto & Text: Brigitte Bornmann-Lemm