Ein Mai-Spaziergang der anderen Art
Der Naturschutzbund (NABU) Dortmund hatte in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule zu einer Vogelexkursion am 1. Mai eingeladen. Es wurden die unterschiedlichen Lebensräume und damit die unterschiedlichen Lebensbedingungen der Vögel erkundet. Bei idealem Wetter trafen sich ca. 25 interessierte Teilnehmer. Alle waren mit guter Laune und Ferngläsern ausgestattet.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Petra Barwe, einer Vogelexpertin des NABU, ging es zunächst durch den Ort Do-Wickede. In diesem „Lebensraum Siedlung“ wurde den Teilnehmern an positiven wie auch an negativen Beispielen verdeutlicht, welchen Einfluss der Mensch durch die Gestaltung von Haus und Garten auf die Artenvielfalt nehmen kann. In Wohnbereichen mit eintöniger Bepflanzung, vielen versiegelten Flächen in Form von Parkplätzen und großen betonierten Einfahrten, wo teilweise noch Vogel-Abwehreinrichtungen in Form von Drähten auf den Dächern installiert waren, war kein Vogelgesang zu hören. In Gebieten jedoch, die abwechslungsreich mit heimischen Pflanzen, Sträuchern und Bäumen gestaltet und mit Nisthilfen ausgestattet waren, konnten die Beobachter ein vielfältiges Vogelleben genießen. Viele der Teilnehmer nahmen Anregungen für die Gestaltung ihrer eigenen Gärten, Vorgärten oder auch Balkone mit. Sie wissen jetzt, wie sie Nahrungs-, Schlaf- und Nistmöglichkeiten für die heimischen Vögel, Schmetterlinge und Insekten schaffen können.
Weiter ging es vorbei an Weiden und Agrarflächen wo u. a. Kiebitze, Rauchschwalben und Turmfalken beobachtet werden konnten. Im Naturschutzgebiet Wickeder Ostholz, ein Wald vorwiegend aus Eichen, Rotbuchen und Hainbuchen, erklang der Gesang von Rotkehlchen, Zaunkönig und der Mönchsgrasmücke. Auch das Trommeln des Buntspechtes war deutlich zu hören.
Am Pleckenbrinksee, ein durch Grund- und Regenwasser gespeistes Gewässer, bekamen die Exkursionsteilnehmer eine große Anzahl von Wasservögeln zu sehen.
Neben Schwänen, Reiher- und Stockenten, Blässhühnern und Kanadagänsen trillerten mehrere Zwergtaucher ihren Balzgesang. Selbst ein Bruchwasserläufer, ein Watvogel, hat diesen See als Rastplatz erobert und konnte aus nächster Nähe beobachtet werden.
Weiter ging es nach kurzen Erläuterungen an einer Streuobst-Wiese, wo noch der Steinkauz regelmäßiger Brutvogel ist, zum Ausgangspunkt zurück.
Auf dem Heimweg war der ein oder andere Exkursionsteilnehmer gedanklich schon damit beschäftigt, sein heimisches Umfeld artgerecht zu verändern.
Der Mai-Spaziergang hat sein Ziel erreicht.
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Bericht von Gerd Schrader