Ein Hauch von Frühling

Liebe Leserin, lieber Leser, liebe NABUs und Naturliebhaber,

war es das schon - oder kommt da noch was? Gemeint ist ein Wintereinbruch in unserer Region. Allem Anschein nach zurzeit fraglich. Doch die Natur ist ja unberechenbar. Nebenbei bemerkt: Sicherlich hätte sich mancher Naturliebhaber eine etwas winterliche Stimmung gewünscht statt Sturm und tagelangen Dauerregen. Zwar sind Bäume und Sträucher noch kahl geprägt, doch deren Zweige zeigen hier und da schon Knospen. Die immer höher steigende Sonne und die zunehmende Wärme an manchen Tagen machen sich auch schon am Lebensrhythmus von Pflanzen und Tieren im Hausgarten bemerkbar. Neben Winterlingen, Traubenhyazinthen, Krokus und Iris sind auch Schneeglöckchen erblüht. Letztere läuten  den Frühling ein - so sagt man! Am Gartenteich zeigte sich schon relativ früh der erste Grasfrosch. Bei den Gartenvögeln lassen sich hier und da Aktivitäten und Frühlingsgefühle beobachten. Die Amsel sucht nach einem morgendlichen Bad schon einen geeigneten Brutplatz. Von der Kohl- und Blaumeise werden zaghafte Lautäußerungen zum Anlocken einer Partnerin vernommen und das frühzeitige Inspizieren angebrachter Nisthilfen beobachtet. Da sich die alte Tradition der Winterfütterung unserer Garten- und Standvögel durch steten Nahrungsmangel grundlegend geändert hat und artgerechte Ganzjahreszufütterung angesagt ist, lassen sich erfreulicherweise öfter mehr Vogelarten im Hausgarten beobachten. Zum artgerecht gestalteten  „Vogeltreff“  in unserem Hausgarten zeigen sich u.a. fast ständig Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Gimpel, Erlenzeisig, Haussperling, Zaunkönig, Sumpf- und Tannenmeise und gelegentlich auch vagabundierende Schwanzmeisen. Als ständige Gäste vom nahen Wald werden Kleiber, Ringeltaube, Buntspecht, Grünspecht, Eichelhäher, Elster und Rabenkrähe beobachtet. Die Anwesenheit aller vorgenannten Vogelarten vermittelt nicht selten vielseitige Einblicke in die Gewohnheiten zeitlicher Nahrungsaufnahme, Nahrung, Rang und Sozialverhalten der Vögel an der Zufütterung. Diese Einblicke können manchmal auch lehrreich für den Beobachter sein. Wenn Sie, liebe Natur-und Vogelbeobachter, keinen eigenen Garten haben, dann schauen Sie sich doch mal in den Vorstadtgartenanlagen oder nahen Schrebergärten um und vergessen wieder einmal maskenfrei eine Zeit lang die Corona-Krise, denn die Natur vor der Haustür ist manchmal auch vielseitig und interessant. Vielleicht gelingt Ihnen ein schönes Foto, welches Dortmunder Tageszeitungen sicherlich gern als Leserfoto veröffentlichen.

Weiterhin erfolgreiche Beobachtungen und Freude beim Bestimmen der Vogelarten im Bilderanhang. Bleiben Sie gesund und naturverbunden!

Mit herzlichen Grüßen Ihr
Felix Ostermann

 

 

Text und Fotos: Felix Ostermann