Drei-Seen-Tour entlang des „Ölbachs“
Ausgehend vom schönen Ölbachtal im Stadtteil Lütgendortmund/Bövinghausen lässt sich eine ornithologisch durchaus eindrucksvolle Tour entlang des „Ölbachs“ gestalten, bei der man seine aus Zeiten des Bergbaus stammenden Seen ansteuert, die Werner Teiche, den Ümminger See und schließlich den Kemnader-Ruhrstausee, in den der Bachlauf mündet.
Am 21.08.10 machten sich Felix Ostermann und ich gegen 12 Uhr auf den Weg von Lütgendortmund nach Bochum-Werne zu den gleichnamigen Teichen, in die Grubenwasser mit zahlreichen Mineralien eingeleitet wird, welche u.a. übel riechenden Schwefelwasserstoff entstehen und das Wasser grünlich-blau schimmern lassen.
Wir begegneten einigen Kormoranen, die nach Fischen tauchten oder auf Ästen am Ufer sitzend ihre Flügel im Wind trockneten. Dazu kamen mindestens sechs Graureiher, neun Nilgänse und etwa 20 Kanadagänse, die am Ufer Ruhe suchten. Auf dem offenen Wasser waren von einer kleinen Holzbrücke aus sofort 20 Reiherenten, zwei Haubentaucher, vier Zwergtaucher (davon zwei juvenil), fünf Blässrallen, eine Teichralle, zahlreiche Stockenten und Höckerschwäne mit acht Jungen zu sehen. Auf unserem Weg entlang der Teiche überraschte uns noch ein fliegender Eisvogel und ein laut rufender Flussuferläufer. Zu unserer Überraschung sang in der benachbarten Vegetation auch ein Zilpzalp. Es blieb ein idyllischer Eindruck von diesem von Menschenhand geschaffenen Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
Schließlich war es Zeit zum Ümminger See in Richtung Süden aufzubrechen, wo 70 grasende Kanadagänse nicht zu übersehen waren und mindestens 7 Graureiher zusammen mit den verlassenen Nestern auf der Insel des Sees die größte Brutkolonie weit und breit erahnen ließen.
Auf Holzpflöcken saßen etwa 70 Lachmöwen, die meisten davon juvenil. Auf unserem Weg um den See trafen wir außerdem auf 12 Nilgänse, einen Kormoran und eine Teichralle. Und für Libellenfreunde war an diesem sonnig warmen Tag auch etwas dabei, wie z.B. einige Blaupfeile. Zu vermuten ist, dass dieses Gewässer in den kommenden Monaten für viele ziehende Wasservögel ein begehrter Überwinterungsort darstellt.
Zum Schluss führte es uns weiter Richtung Süden zu den Vorteichen des Kemnader Stausees, wo wegen der dichten Vegetation auf den ersten Blick „nur“ Reiherenten sichtbar waren. Dort und auf dem eigentlichen Stausee überwintern jedoch viele seltene Wasservogelarten, weshalb es auf jeden Fall lohnenswert ist, die Tour zu entsprechender Zeit zu wiederholen.
Auch mit dem Fahrrad zu empfehlen!
Text: Stefan Helmer; Fotos: Stefan Helmer und Felix Ostermann