Der gefährdete "Lacher"
Der Frühling hält nun endlich seinen Einzug. Im Wald, in den Parkanlagen und in den Gärten kann man auch schon die Gesänge von einigen eingetroffenen Zugvögeln vernehmen.
Doch zurzeit werden die Gesänge von einem lauten, auch als Lachen bezeichnetes,aber eher wieherndes " gjüggjüggjüg-gjüü " übertönt. Es ist der Balzruf des Grünspecht ( Picus viridis ).
Mit dieser Lautäußerung will er sein Revier markieren und ein Weibchen zur Fortpflanzung seiner Art anlocken. Der etwa haustaubengroße, kräftige Vogel mit den moosgrünen Flügeldecken, dem graugrünen Bauchgefieder, dem hellgelben Bürzel und dem roten Scheitelstreifen bevorzugt als Nahrung Ameisen, deren Eier und Larven. Mit seiner klebrigen 10 Zentimeter langen Zunge leckt er diese auch in Ritzen und Spalten geschickt auf. Nicht selten kommt der Grünspecht im Bogenflug auch in die Gärten von Siedlungsbereichen um dort an seine Leckerbissen zu gelangen. Vielfach auf dem Boden hüpfend gräbt der Vogel mit seinem langen spitzen Schnabel gerne tiefe Löcher in Rasenflächen oder sucht unter Wegrandplatten nach vermuteten Ameisennestern.
Da der Mensch nicht immer auf die chemische Keule verzichtet,um die lästigen,aber nicht schädlichen Ameisen loszuwerden,ist diese Vogelart hier besonders gefährdet. Mit vergifteten Ameisen wird auch der Konsument Grünspecht vergiftet und zu einer bedrohten und gefährdeten Art. Als Alternative zur Chemie bieten sich alte wirksame Hausmittel an um die Ameisen zu vertreiben. Lavendel, Thymian, Majoran und Zimt auf die Laufstraßen der Tiere gestreut,haben sich als wirksam erwiesen. Ameisen mögen den Geruch von Aromastoffen nicht und ziehen sich rasch zurück. Jeder Gartenbesitzer der seinen Garten giftfrei hält,setzt sich nicht nur für bessere Lebensbedingungen unserer gefiederten Freunde ein, sondern leistet auch einen geschätzten Beitrag zum Artenschutz.
Text und Fotos: Felix Ostermann