Birdrace 2010 – diesmal purzelten einige Rekorde
03.33 Uhr im Rombergpark – erste Art auf der Liste: Stockente.
Das war der Auftakt zur Jagd auf die Dortmunder Beobachtungsrekorde beim Birdrace in der Teamwertung und in der Gesamtartenwertung für Dortmund – und beide Rekorde wurden gebrochen. 104 Arten von Buteo 1DO waren ein neuer Teamrekord (bisher 102) und sage und schreibe 115 (!!!) Vogelarten von allen Teams zusammen waren eine bisher nicht für möglich gehaltene neue maximale Artenzahl an einem Tag in Dortmund.
Beteiligt waren in diesem Jahr drei Teams mit 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmern: „Buteo1DO“ mit Hermann Hirsch, Dr. Erich Kretzschmar, Robin Kretzschmar, Felix Ostermann und Knut Thedens; „Dortmunder Elstern“ mit Volker Heimel, Jörg Schlusen und Michael Soinski und erstmals unter diesem Namen die „Dortmunder Grünschenkel“ mit Petra Barwe, Andrea Hirsch, Sabine Hirsch, Hans-Werner Lange und Krimhild Lange. Leider gelang kein neuer Rekord bei der Anzahl der Teams (im Vorjahr waren es vier), denn einige ehemalige Teilnehmer/innen waren aus beruflichen, gesundheitlichen oder Urlaubsgründen verhindert. Aber mit Knut Thedens, Jörg Schlusen und Sabine Hirsch waren auch in jedem Team „Frischlinge“ zu verzeichnen.
Bei nicht ganz optimalem Wetter, aber nur einigen wenigen Regentropfen ging es für Buteo1DO nach 7 Arten vom Rombergpark ins Ölbachtal. Dort wurden einige nicht ganz einfache, aber zu erwartende Arten wie Waldkauz oder Wasserralle schnell abgehakt, Nachweise von Grauschnäpper, Waldlaubsänger und Gelbspötter erhöhten die Erwartungen. Um kurz nach sieben wurde die Stimmung schon fast euphorisch, denn obwohl kein Waldbaumläufer gefunden wurde, konnten die übrigen, in Dortmund immer schwierigen „Nadelwaldarten“ Hauben- und Tannenmeise sowie Sommer- und Wintergoldhähnchen innerhalb von 10 Minuten gesehen werden. Auch der Hengsteysee erfüllte die Erwartungen mit Gänsesäger, Eisvogel und Gebirgsstelze. Schon wurde von 100 Arten gemunkelt…
Den ersten Dämpfer gab es dann am Flughafen – weder Greifvögel noch neue Arten der Feldflur zeigten sich. Eine gewisse Enttäuschung machte sich dann am Pleckenbrink breit,
statt der Vielzahl von Limikolenarten „nur“ Grünschenkel und Flussuferläufer und keine erwähnenswerten Enten, wie und wo sollte das aufgeholt werden?
Doch am Lanstroper See hellten sich die Mienen wieder auf: Knäk- und Schnatterente, Dunkler und Bruchwasserläufer sowie Braunkehlchen und Steinschmätzer waren einige der zuvor erwarteten Arten, man war wieder auf Kurs 100.
Wie erwartet wurde es dann am Nachmittag sehr zäh, doch ganz gezielt gesuchte Arten wie Flussregenpfeifer, Bluthänfling und Wacholderdrossel konnten gefunden werden – 99 Arten.
Doch wohin als nächstes? Einige Gebiete im Nordwesten Dortmunds hatten wir bisher gar nicht besucht, doch Robin beharrte darauf, noch einmal zum Pleckenbrink zu fahren.
Schon am Flughafen Dortmund die 100ste Art – ein Schwarzmilan! Am Pleckenbrink hatte sich einiges bei den Limikolen getan: Morgens waren dort nur je 1 Flussuferläufer und Grünschenkel zu finden, jetzt zeigten sich 3 Flussuferläufer, 2 Grünschenkel und zur großen Freude 1 Austernfischer und 1 Kampfläufer. Wo hatten die sich zuvor versteckt? 102 Arten – der alte Teamrekord war eingestellt. Doch nun sollte ein neuer Rekord her. Wir fuhren zum Buschei, wo wir die Dortmunder Grünschenkel(innen) trafen. Die hatten wenige Minuten zuvor Rebhühner gesehen. Trotz intensiver Suche fanden wir keine mehr. Dafür fuhren wir den Weg bis zum Tor, wendeten und hörten aus dem fahrenden Auto bei offenem Fenster einen interessanten Gesang – ein Gartenrotschwanz. 103 –neuer Rekord – Schluss für heute. Auf dem Heimweg flog als Zugabe in Oespel noch ein Sperber vor uns über die Straße – 104 Arten!!!
Ein toller Tag, an dem wir noch Rohrweihe (Dortmunder Grünschenkel = DG), Wanderfalke (Dortmunder Elstern = DE), Rebhuhn (DG), Rotschenkel (DE, DG), Waldwasserläufer (DG), Steinkauz (DG), Mittelspecht (DE), Baumpieper (DE), Weidenmeise (DE, DG), Neuntöter (DG) und Girlitz (DG) verpassten!!! Herzlichen Glückwunsch auch an die Dortmunder Grünschenkel mit insgesamt 94 und die Dortmunder Elstern mit 89 Arten! Zusammen haben wir 115 Vogelarten in Dortmund an einem Tag gesehen - wer hätte das erwartet?
Noch während des Abends wurden neue Pläne geschmiedet: Mit – sagen wir mal - 6 Teams am 7. Mai 2011 sollten doch wohl auch 116 Arten möglich sein?!?
Text: Erich und Robin Kretzschmar; Foto: Felix Ostermann (Buteo1DO)