23.03.2013 Gemeinsamer Besuch des BUND-Naturgarten in Herne
Am heutigen Tag sind Petra Barwe und ich zum BUND-Garten am „Haus der Natur“ nach Herne in die Vincke-Strasse gefahren. Anlass war der dortige Aktionstag für die Abgabe von naturnahen Sträuchern für Falter und Vögel. Wir wollten für den Dortmunder Naturgarten noch ein oder zwei Gehölze holen.
Das dortige „Haus der Natur“ wird vom BUND-Herne und vom NABU-Herne gemeinsam genutzt.
Und so hatten wir das Glück, dass zwei Mitlieder der dortigen Foto-AG auch anwesend waren und wir so einen persönlich geführten Rundgang durch den Garten erhalten haben.
Umsäumt ist der Garten außerhalb an zwei Seiten von hohen Brombeere- und Hartriegelgehölzen.
Der Garten selbst enthält alle Elemente, um einen Garten zu einem naturnahen Garten umgestalten zu können:
Teiche, Trockenmauern, Staudenbeete für Wildstauden und für Gartenstauden, einen Bauerngarten, eine sehr große Trockenmauer, eine Kräuterspirale und einen großen und einen kleinen flachen Teich, sowie drei kleine, trockenfallende Wasserstellen für Kreuzkröten.
Der große Teich hat an einigen Stellen ein steiniges flach auslaufendes Ufer und auf der anderen Seite ein mit Wasserpflanzen bewachsenes Ufer. Drei verschiedene Molch-Arten bewohnen diesen Teich bereits. Kröten und Frösche haben sich auch schon angesiedelt.
In den Staudenbeeten ließen sich die dort wachsenden Pflanzen jahreszeitlich bedingt erst nur erahnen, werden aber der warmen Jahreszeit ein gewaltiges Blütenmeer zeigen.
Der Bauerngarten ist klassisch mit Buchs in vier Rechtecken angelegt, so wie es seit gut zweihundert Jahren in den städtischen bürgerlichen Hinterhöfen üblich geworden ist.
Da unser Dortmunder Naturgarten nur etwa ein Fünftel der dortigen Fläche hat, werden wir bei uns nicht all dies zeigen können. Aber unser Garten ist ja vom Prinzip auch gedacht, anderen Kleingärtnern zu zeigen, dass sich Gärten (auch Schrebergärten) naturnah gestalten lassen, ohne verwildert auszusehen.
Eigentlich wollten wir nur ein oder zwei Kleingehölze kaufen, aber dann sind es am Ende doch mehr geworden: Sauerdorn (Berberis vulgaris) / Apfelbeere (Aronia) / Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum) / Bibernell-Rose (Rosa pimpinellifolia ) / Holunder (Sambucus nigra) / Hasel (Corylus avellanus).
Zum Ende des Rundgangs sind wir dann an der Vogel-Futter-Station des NABU angekommen.
Diese liegt durch eine sehr hohe Baum-Strauch-Hecke getrennt vom Garten.
Es wird dort an fünf oder sechs Futterstationen das ganze Jahr hindurch gefüttert. Von einem großen Fenster des „Haus der Natur“ hat man einen direkten Blick dorthin und kann so das ganze Jahr hindurch gute Vogelbeobachtungen machen. Als wir davor standen, haben wir die Vögel in der Hecke schon laut zwitschern hören. Und als wir dann dort am Fenster saßen, sind dann auch gleich hundert oder vielleicht auch zweihundert Vögel dort „eingefallen“. Stieglitze, Zeisige, Amseln, Rotkehlchen, diverse Meisen…
Ein faszinierendes Schauspiel.
Aber über das Pro und Contra zu ganzjährigen Fütterungen möchte ich hier nicht diskutieren.
Dafür sind andere Foren besser geeignet.
Auf dem Rückweg haben wir am Ortseingang von Do-Mengede noch ein Stoppelfeld mit gut fünfzig Kiebitzen auf Flugrast gefunden. Wir haben am Straßenrand angehalten und sie eine Weile beobachtet.
Einen interessanten, erlebnisreichen und lehrreichen Tag haben wir dann damit abgeschlossen, im Dortmunder Naturgarten die erworbenen Gehölze noch an den entsprechenden Plätzen mit Ehrfurcht und guten Willkommenswünschen versehen, einzupflanzen.
Text und Fotos B.Bornmann-Lemm