1. Dortmunder Tag des Bodens am 19.08.2017 von 11-16 Uhr
Der Himmel hatte morgens um acht Uhr noch ein strahlendes Blau. Über den Tag sind dann leider immer mehr Wolken aufgezogen. Aber es blieb trocken für diese erste gemeinsame Veranstaltung.
Die Untere Bodenschutzbehörde der Stadt Dortmund hatte für heute zu ihrem 1. Tag des Bodens eingeladen. In diesem Jahr ist der Boden des Jahres der „Hortisol = Gartenboden“. Gastgeber war daher der Gartenverein Dortmund-Nord e.V. in der Eberstraße. Gemeinsam mit der Verbraucherzentrale NRW und dem NABU-Dortmund haben Bodenkundler und Geologen des Umweltamts anschaulich in diversen Versuchsreihen und Tests die Entstehungsgeschichte und die hohe Bedeutung des Bodens erläutert. Es bestand die Möglichkeit, für seinen eigenen Gartenboden den pH-Wert testen zu lassen. An einem über 1m tiefen Bodenaushubloch konnte man sich die verschiedenen Bodenschichten in Ruhe ansehen. Sie bestehen aus Humus, Oberboden, Unterboden und Ausgangsgestein. Je größer die Humusschicht ist, desto mehr Bodenleben ist verfügbar und desto besser wachsen die Pflanzen.
Es gab Versuchsaufbauten, wie wasserdurchlässig verdichteter Oberboden, Splitt und Grobsand im Vergleich sind. Daraus lassen sich Filtermöglichkeiten und Wasserhaltevermögen ablesen. Im Versuchsaufbau wurde dafür oben starker Kaffee eingefüllt.
In einem weiteren Versuchsaufbau ließ sich beobachten, welchen Boden Regenwürmer bevorzugen. Sand mögen sie eindeutig nicht, sondern wandern sogleich in die Humusschicht ab.
Im NABU-Garten gab es dann Tipps zur fachgerechten Bewirtschaftung des Bodens. Die Empfehlung ging hier zur Verwendung des eigenen Komposts und zum Verzicht auf chemische Dünger/Mineraldünger. Kompost ist ein Bodenverbesserer. Mit ihm wird die für die Pflanzen wichtige Humusschicht vermehrt und gestärkt und ein guter Hortisol gebildet.
Die Bodenlebewesen machen die im Boden gebundenen Nährstoffe langsam und über einen langen Zeitraum für die Pflanzen verfügbar. So wachsen die Pflanzen zwar nicht so schnell, werden dafür aber kräftiger und bleiben gesünder und stärker. Chemische Dünger sind immer wasserlöslich und an Salze (Nitrate) gebunden. Damit wirken sie sehr schnell und die Pflanzen bilden viel Blattmasse. Diese Dünger sind nur kurzfristig für die Pflanzen verfügbar. Überschüssiges versickert in die unteren Bodenschichten und damit auch in das Grundwasser (Nitratbelastung).
Leider hatte die Presse trotz einer ausführlichen Pressemitteilung des Umweltamts nicht mitgespielt und die Vorabankündigung in nur einer der Zeitungen war sehr klein. Dennoch kamen einige hochinteressierte Besucher und Fachberater der Dortmunder Gartenanlagen, um sich ausführlichst in langen Gesprächen vom Umweltamt und vom Gartenteam beraten zu lassen.
Klaus-Dieter und ich hatten den ganzen Tag über intensive Fachberatungen im NABU-Garten. 80% der knapp 20 Besucher kamen auf die Infomails des Stadtverbandes Dortmunder Gartenvereine und des NABU. Ein Journalist der Ruhr-Nachrichten war um 11 Uhr da. Wir hoffen, dass wenigstens die Nachberichterstattung gut wird.
Text und Fotos: Brigitte Bornmann-Lemm