01.07.2015 NABU-Garten Dortmund: Hotspot der Artenvielfalt
Langsam entwickelt sich der NABU-Garten im Dortmunder Norden zu einem Fachgarten für naturnahes Gärtnern. Auf der kleinen Fläche von 300qm sind bereits einige unterschiedliche Lebensbereiche angelegt worden.
Die Benjes-(Totholz-) Hecke ist im Herbst 2013 gesetzt worden und wird vom Rotkehlchen, den Heckenbraunellen und dem Zaunkönig gern angenommen. Für das Magerbeet wurde eine Trockenmauer geschichtet und mit einer groben Sand-Erdenmischung aufgefüllt. Pflanzen für trockene, magere Standorte blühen hier. Sandbienen besiedeln die offenen Flächen. Der Feuchtbiotopbereich mit dem Gartenteich ist nun 15 Monate alt.
Das Teichwasser ist algenfrei. Köcherfliegenlarven, Libellenlarven, Teichläufer, Wasserkäfer und Wasserläufer leben hier. Vier Bergmolche sind im letzten Jahr herangewachsen. An zwei Stellen im Garten entwickeln sich langsam Schattengärten. Der eine etwas höher gelegene Bereich mit trockenem Boden, der andere mit feuchterem Boden. Entsprechende zwei- und mehrjährige Pflanzen sind eingewachsen.
Die Nistkästen in den beiden Apfelbäumen wurden in diesem Jahr leicht zeitversetzt von Blaumeisen genutzt. Die Kohlmeisen haben nebenan auf der Kompostranch der Kleingartenanlage genistet. Die jungen Meisen sind häufig bei uns zu sehen.
Der Gemüse- und der Obstbereich des Gartens stehen noch in der Umbauphase. Dafür sind noch zwei weitere Jahre geplant. Das Rosenbeet, das Magerbeet und das Staudenbeet werden seit März an trockenen Tagen ununterbrochen von Schwebfliegen, Honigbienen, Wildbienen, Hummeln und Faltenwespen angeflogen. Mauerbienen, Maskenbienen, Wollbienen, Sandbienen und 13 Schwebfliegenarten konnte ich bereits näher bestimmen. (Liste im Anhang).
Unterstützt wird diese Vielfalt sicherlich durch das Alter dieses Bereichs der Gartenanlage, sowie durch die unterschiedlichen Nisthilfen, die wir anbieten und immer wieder erweitern. In den Blumenbeeten blühen im Laufe des Jahres Krokusse, Vergissmeinnicht, Schneestolz, Hasenglöckchen, Traubenhyazinthen, Blausterne, Klatschmohn, Mädesüß, Färberkamille, mehrere Flockenblumenarten, mehrere Glockenblumenarten, Karthäusernelken, Lichtnelken, Fingerhut und mehrere Storchschnabelsorten.
In der Wiese blühen Löwenzahn, Klee, Gänseblümchen und Huflattich. Dazu kommen in der Obstblütezeit Apfelbäume, Birnbaum, schwarze und rote Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren und Erdbeeren. Im Hoch- und Spätsommer folgen Liebstöckel, Pastinak, Zuckerwurz und hoffentlich die frisch gepflanzten Sonnenhüte. Alles in allem wachsen zurzeit knapp 300 Pflanzensorten (ohne Gräser) im NABU-Garten.
In den Gartenmonaten März bis Oktober finden zweimal monatlich offene Gartentage mit Fachberatung statt. Dieses Angebot wird mittlerweile in der Presse bekanntgegeben und seitdem regelmäßig in Anspruch genommen. Nach vorheriger Anmeldung mit Termin werden auch Gartenführungen für Gruppen durchgeführt.
Text und Fotos; Brigitte Bornmann- Lemm
Schwebfliegen:
- Frühlingsschwebfliege (Melangyna lasiophtalma)
- Große Gartenschwebfliege (Syrphus ribisii)
- Hainschwebfliege (Episyrphus balteatus)
- Hummelschwebflieg (Volucella bombylans)
- Keilfleckschwebfliege (Eristalis spec.)
- Langbauchschwebfliege (Xylota segnis)
- Mistbiene (Eristalis tenax)
- Nadelschwebfliege (Neoascia podagrica)
- Pelzschwebfliege (Criorhina berberina)
- Matte Schwarzkopfschwebfliege (Melanostema scalare)
- Sumpfschwebfliege (Helophilus pendulus)
- Kleine Schwebfliege (Syrphus vitripennis)
- Stiftschwebfliege (Sphaerophoria scripta)
Wildbienen:
- Ackerhummel (Bombus pascuorum)
- Baumhummel (Bombus hypnorum)
- Erdhummel (Bombus terrestris)
- Steinhummel (Bombus lapidarius)
- Gartenhummel (Bombus hortorum)
- Wiesenhummel (Bombus pratorum)
- Pelzbiene (Anthophora plumipes)
- Rote Mauerbiene (Osmia bicornis)
- Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta)
- Mauerbiene / Löcherbiene (Osmia truncorum)
- Aschgraue Sandbiene (Andrena cineraria)
- Sandbiene (Andrena flavipes)
- Maskenbiene (Hylaeus spec.)
- Große Wollbiene (Anthidium manicatum)